Biathlon-Star noch nicht in Top-Form Dahlmeier hat an Platz zehn schwer zu knabbern

Hochfilzen · Biathlon-Königin Laura Dahlmeier fiel hinter der Ziellinie völlig erschöpft auf die Knie. Das Verfolgungsrennen über 10 km im österreichischen Hochfilzen hatte der 24-Jährigen sichtlich zugesetzt. Selbst auf ein kurzes Statement über ihren 10. Platz verzichtete Dahlmeier.

 Laura Dahlmeier steht die Unzufriedenheit ins Gesicht geschrieben.

Laura Dahlmeier steht die Unzufriedenheit ins Gesicht geschrieben.

Foto: ap, KJ

Es sei "nichts Besonderes" mit seiner Topathletin, sagte Bundestrainer Gerald Hönig. Für die siebenfache Weltmeisterin sei es "nur nicht so leicht, ihre Form zu akzeptieren. Das ist sie nicht gewohnt. Sie hat hohe Ansprüche, die Erwartungshaltung ist hoch. Da fällt ihr der Einstieg schwer", ergänzte Hönig, der aber überzeugt ist, "dass Laura sich reinfinden wird. Sie hat ja auch hier nicht enttäuscht."

Dahlmeier war in Hochfilzen nach einer Erkältung, wegen der sie den Weltcup-Auftakt in Östersund verpasst hatte, erstmals in dieser Saison am Start. Im Sprint am Freitag belegte sie Rang 16, am Samstag war sie nach einem Schießfehler immerhin beste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) und erfüllte die halbe Norm für die Olympischen Spiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar).

Vanessa Hinz (Schliersee/1) landete auf Rang zwölf. Der Sieg ging an Anastasiya Kuzmina (Slowakei) vor Kaisa Mäkäräinen (Finnland) und Darja Domratschewa (Weißrussland), die im Sprint triumphiert hatte.

Bei den Männern verpasste Simon Schempp (Uhingen) seinen ersten Podestplatz der Saison um fünf Zehntelsekunden. Der 29-Jährige landete in der Verfolgung über 12,5 km nach vier Schießfehlern auf dem vierten Rang - im Zielsprint musste er sich dem letztlich drittplatzierten Franzosen Martin Fourcade (5 Schießfehler) geschlagen geben.

Der Sieg ging erneut an den Norweger Johannes Thingnes Bö (3), der schon den Sprint gewonnen hatte. Bö holte sich seinen 16. Einzelsieg vor dem Slowenen Jakov Fak (+58,8 Sekunden/1). Fourcade lag im Ziel 1:10,0 Minuten hinter Bö.

"Ich hatte eine super Ausgangsposition nach dem Sprint. Aber das erste Schießen ist voll in die Hose gegangen. Ich habe aber nicht aufgegeben. Das Rennen hat gezeigt, was im Biathlon möglich ist. Deshalb bin ich erst einmal zufrieden", sagte Schempp, auch beim Sprint Vierter.

Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/4) und Erik Lesser (Frankenhain/6) büßten im Stehendanschlag alle Chancen ein und belegten die Ränge 13 und 15. Benedikt Doll (Breitnau/4) lief vom 47. auf den 27. Rang nach vorne, Philipp Nawrath (Nesselwang/4) wurde 29. Johannes Kühn (Reit im Winkl/7) musste sich mit dem 41. Rang zufriedengeben.

Beim zweiten Weltcup im olympischen Winter stehen am Sonntag (ARD und Eurosport) noch die Staffelrennen der Männer (11.30 Uhr) und Frauen (14.10 Uhr) auf dem Programm. Der nächste Weltcup findet vom 14. bis 17. Dezember in Annecy (Frankreich) statt.

(sid)
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