+++ Wintersport-Telegramm +++ Biathlon-Männer nach zehn Strafrunden auf Rang sechs

Düsseldorf · Die Wintersportler kämpfen auch an diesem Wochenende um Punkte im Weltcup und Ränge auf dem Podium. Wir halten Sie im Wintersport-Telegramm auf dem Laufenden.

 Roman Rees (rechts) schickt Johannes Kühn auf die Strecke.

Roman Rees (rechts) schickt Johannes Kühn auf die Strecke.

Foto: dpa, msc pil

+++ Bob +++

Denise Herrmann hatte die starke Aufholjadg eingeleitet.

Denise Herrmann hatte die starke Aufholjadg eingeleitet.

Foto: dpa, msc pil

Deutscher Doppelsieg beim Viererbob-Weltcup

Nico Walther und Weltmeister Francesco Friedrich (beide Oberbärenburg) haben den deutschen Viererbobs zum Start ins Olympiajahr den ersten Doppelsieg der Saison beschert. Auf der gemeinsamen Heimbahn im sächsischen Altenberg gewann der WM-Dritte Walther am Sonntag das Rennen der Königsdisziplin mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung auf Friedrich. Der Lette Oskars Kibermanis wurde Dritter.

+++ Biathlon +++

Die Athleten suchten verzweifelt die Zielscheiben, es hagelte Fehlschüsse im Sekundentakt: Unter widrigsten Bedingungen und in extrem dichtem Nebel haben die deutschen Biathleten beim Weltcup in Oberhof mit der Staffel das Podest verpasst. Roman Rees (Schauinsland), Johannes Kühn (Reit im Winkl), Benedikt Doll (Breitnau) und Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) landeten nach 4x7,5 km und zehn Strafrunden auf Rang sechs.

Beim Sieg von Schweden (eine Strafrunde) vor Italien (2) und Norwegen (3) handelte sich allein Kühn neun Strafrunden ein. Insgesamt leistete sich das Quartett zehn Strafrunden und zehn Nachlader. "Ich habe nichts gesehen. Und wenn ich nichts sehe, weiß ich nicht, auf was ich schießen soll. Es wäre besser gewesen, abzubrechen", sagte Kühn der ARD. Diese Meinung teilten nahezu alle Beteiligten.

+++ Skispringen +++

Der Skispringer David Siegel hat den Continental Cup in Titisee-Neustadt gewonnen und sich für eine Rückkehr ins A-Team empfohlen. Am Sonntag sprang der 21-Jährige im Schwarzwald auf 140 und 135 Meter und distanzierte damit die Konkurrenz. Siegel startete zum Beginn des Olympia-Winters mit Richard Freitag und Co. im DSV-Team und durfte zuletzt auch bei der Vierschanzentournee in der nationalen Gruppe starten. Für den Kader von Bundestrainer Werner Schuster kommt Siegel aber erst Ende Januar in Zakopane wieder in Frage. Beim Skifliegen am Kulm und bei der Skiflug-WM in Oberstdorf soll er nicht eingesetzt werden.

+++ Rodeln +++

Die deutsche Teamstaffel ist beim Rodel-Weltcup am Königssee disqualifiziert worden. Nachdem Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und Johannes Ludwig auf Bestzeit-Kurs waren, leisteten sich die Doppelsitz-Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt einen Frühstart, indem sie das Starttor berührten. Damit verpassten die Deutschen den vierten Sieg im vierten Rennen. "Das kann bei so einem Wettbewerb immer mal passieren", sagte Cheftrainer Norbert Loch. Den Sieg sicherte sich Italien vor den USA und Österreich.

+++ Langlauf +++

Heidi Weng (Norwegen) und Dario Cologna (Schweiz) sind die Sieger der 12. Tour der Ski. Während Weng bei den Frauen ihren Gesamterfolg aus dem Vorjahr im italienischen Val di Fiemme wiederholte, sicherte sich Cologna in der Männer-Konkurrenz bereits zum vierten Mal das Rote Trikot des Tour-Champions. Die deutschen Langlauf-Herren wurden im Freudentaumel der Favoriten derweil einmal mehr zu Statisten degradiert.

+++ Eisschnelllauf +++

Trotz eines Sturzes von Debütantin Michelle Uhrig auf der Zielgeraden hat das Damen-Trio in der Team-Verfolgung mit Bronze die zweite Medaille für die deutschen Eisschnellläufer bei den Europameisterschaften in Kolomna geholt. Das Team, in dem auch beiden Inzellerinnen Gabi Hirschbichler und Roxanne Dufter liefen, musste in 3:05,03 Minuten nur den Damen aus den Niederlanden (2:59,34) und Russland (3:01,88) den Vortritt lassen. Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein hatte auf einen Start in Kolomna verzichtet. Tags zuvor hatte der Chemnitzer Nico Ihle als Dritter über 1000 Meter die erste Medaille der Deutschen bei Einzelstrecken-Europameisterschaften geholt, die in Russland ihre Premiere erlebten.

+++ Ski alpin +++

Der deutsche Skirennfahrer Linus Straßer hat die halbe Olympia-Norm geschafft. Der Münchner wurde am Sonntag beim Slalom in Adelboden Zehnter und benötigt für eine Teilnahme an den Winterspielen nun nur noch einen weiteren Top-15-Rang im Weltcup. Der Sieg in der Schweiz ging an den österreichischen Ski-Star Marcel Hirscher, der am Vortag schon den Riesenslalom gewonnen hatte und nun bei insgesamt 52 Erfolgen im Weltcup steht. Er verwies seinen Teamkollegen Michael Matt und Henrik Kristoffersen aus Norwegen knapp auf die weiteren Plätze. Fritz Dopfer wurde am Ende 22., Dominik Stehle landete als dritter deutscher Final-Teilnehmer auf Rang 26.

+++ Rodeln +++

Rodel-Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) hat fünf Wochen vor den Winterspielen eine heftige Niederlage auf seiner Heimbahn kassiert. Der 28-Jährige wurde am Sonntag beim Weltcup am Königssee nach einem schwachen zweiten Lauf nur Elfter, den Sieg schmiss er mit einem schweren Fehler weg. Damit gewann Weltmeister Wolfgang Kindl aus Österreich vor seinem Landsmann Armin Frauscher.

Johannes Ludwig (Oberhof) rutschte durch den Fehler von Loch, der nach dem ersten Lauf deutlich geführt hatte, als Dritter noch auf das Podest. Andi Langenhan (Zella-Mehlis) belegte den vierten Platz. Der Routinier knackte mit seinem dritten Top-Acht-Resultat die nationale Olympianorm und dürfte mit Loch und Ludwig das Männerteam bei den Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) bilden. Ralf Palik (Oberwiesenthal) wurde 12., Christian Paffe (Hallenberg) schloss als 14. ab.

+++ Ski alpin +++

Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat den Slalom von Kranjska Gora gewonnen und damit den vierten Sieg in sieben Tagen gefeiert. Die Amerikanerin setzte sich am Sonntag mit dem großem Vorsprung von 1,64 Sekunden vor der Schwedin Frida Hansdotter durch. Wendy Holdener aus der Schweiz wurde Dritte. Shiffrin fuhr in Slowenien ihren 40. Weltcup-Erfolg ein und zog in der ewigen Bestenliste mit dem Schweizer Pirmin Zurbriggen gleich. Aus deutscher Sicht sorgte Christina Geiger mit Platz sieben für ein erfreuliches Ergebnis und ihre beste Platzierung dieses Winters. Lena Dürr wurde 13., Marina Wallner landete auf dem 21. Platz.

+++ Biathlon +++

Ohne ihre Top-Läuferinnen Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand haben die deutschen Biathletinnen beim Weltcup in Oberhof den nächsten Sieg verpasst. Die DSV-Formation in der Besetzung Vanessa Hinz (Schliersee/eine Strafrunde), Denise Herrmann (Oberwiesenthal/zwei Nachlader), Franziska Preuß (Haag/0) und Maren Hammerschmidt (Winterberg/eine Strafrunde) belegte hinter Frankreich den zweiten Rang. Platz drei sicherte sich das Quartett aus Schweden. Nach 4x6 km lag Deutschland 32,4 Sekunden hinter den Französinnen, die nur eine Strafrunde drehen mussten. Letztmals bezwungen worden war eine deutsche Staffel zuvor am 11. März 2016, seither gewann der amtierende Weltmeister sechs Rennen in Serie.

In Abwesenheit der beiden Stammkräfte begann das Rennen am Sonntag im Thüringer Wald denkbar ungünstig. Bei keinesfalls idealen, aber laut Bundestrainer Gerald Hönig "absolut beherrschbaren" Bedingungen offenbarte Hinz überraschende Schwächen. Drei Nachlader benötigte sie im ersten Anschlag, dann folgte Stehend die Strafrunde. Mit einer beherzten Leistung brachte Umsteigerin Herrmann das deutsche Quartett aber immerhin wieder an die Podestränge heran.

+++ Langlauf +++

Die norwegische Langläuferin Heidi Weng hat ihren Titel bei der 12. Tour de Ski erfolgreich verteidigt. Die 26-Jährige gewann am Sonntag die neun Kilometer lange Bergverfolgung im italienischen Val di Fiemme mit Bravour und sicherte sich somit das Rote Trikot der Gesamtsiegerin, das sie bereits im Vorjahr errungen hatte. Auf der entscheidenden Tour-Etappe im Trentino hinauf zur Alpe Cermis überholte Weng ihre bislang führende Teamkollegin Ingvild Flugstadt Östberg, die mit lediglich 1,8 Sekunden Vorsprung auf die Strecke gegangen war, am finalen Anstieg. Im Ziel lag Weng 48,5 Sekunden vor der zweitplatzierten Östberg, die zuvor drei der sechs Tour-Etappen gewonnen hatte.

Weng erhielt für ihren zweiten Tour-Triumph nicht nur ein Preisgeld von 47.700 Schweizer Franken (rund 40.700 Euro), sondern auch 400 Punkte für den Gesamtweltcup, den sie nun mit 1104 Punkten anführt.

+++ Langlauf +++

Vorjahressieger Sergej Ustjugow kann seinen Tour-de-Ski-Erfolg nicht wiederholen. Der Russe musste am Sonntag seinen Start bei der letzten Etappe zur Alpe Cermis verletzt absagen. Ustjugow habe sich bei einem Sturz in Oberstdorf am Rücken verletzt, sagte sein deutscher Trainer Markus Cramer der Deutschen Presse-Agentur. Die Schmerzen hätten sich am Samstag verschlimmert. Er könnte sich kaum nach vorn beugen. "Am Montag gibt es in Innsbruck eine MRT-Untersuchung", meinte Cramer. Ustjugow lag in der Gesamtwertung nach sechs Etappen auf Rang drei hinter Dario Cologna aus der Schweiz und Alexej Poltoranin aus Kasachstan.

+++ Ski alpin +++

Der österreichische Ski-Star Marcel Hirscher geht beim Slalom von Adelboden als Führender nach dem ersten Durchgang in das Finale ab 13.30 Uhr. Der Weltcup-Gesamtsieger lag am Sonntag 0,25 Sekunden vor seinem Landsmann Michael Matt und 0,44 Sekunden vor dem Schweden Andre Myhrer. Die deutschen Starter verpassten auf dem schwierigen Kurs in der Schweiz die Top 15: Fritz Dopfer lag kam im ersten Lauf auf Rang 16 (+2,21) direkt vor Linus Straßer (+2,27), der noch um die Olympia-Qualifikation kämpft. Dominik Stehle schaffte es auf Rang 29 ins Finale. Sebastian Holzmann, David Ketterer, Philipp Schmid, Anton Tremmel und Julian Rauchfuß verpassten die Top 30.

+++ Ski alpin +++

Mikaela Shiffrin fährt scheinbar ungefährdet ihrem 40. Weltcupsieg entgegen. Nach dem ersten Lauf des Slaloms im slowenischen Kranjska Gora führt die Olympiasiegerin aus den USA mit einem Vorsprung von 1,47 Sekunden auf die Schwedin Frida Hansdotter, weitere 0,13 Sekunden zurück folgt die Schweizerin Wendy Holdener. Christina Geiger (Oberstdorf) ist trotz eines Rückstandes von 2,79 Sekunden als beste Deutsche gute Sechste im Zwischenklassement.

+++ Skispringen +++

Ein Comeback von Deutschlands verletztem Top-Skispringer Richard Freitag zu den Wettkämpfen am Kulm in Bad Mitterndorf am kommenden Wochenende ist unklar. "Im besten Fall kann er am Kulm zurückkehren, wobei das die schwierigste Schanze im Jahr ist. Das werden wir uns gut überlegen", sagte Bundestrainer Werner Schuster unmittelbar nach Ende der Vierschanzentournee, die Freitag nach einem Sturz in Innsbruck mit Schmerzen in der Hüfte vorzeitig beenden musste. "Ich bin a) froh, wenn ich ihn überhaupt kriege und b) froh, wenn ich ihn bis zur Skiflug-WM kriege. Dann wäre das super. Dann glaube ich, kann es in Ruhe weitergehen", meinte Schuster.

(areh/sid/dpa)
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