+++ Wintersport im Telegramm +++ Drittes Gold für Fourcade - Deutsche gehen leer aus

Düsseldorf · Biathlon-WM, Ski alpin, Eisschnelllauf, Nordische Kombination – auch am Sonntag ist das Wintersport-Programm wieder voll. In unserem Telegramm verpassen Sie nichts.

 Laura Dahlmeier hat die Goldmedaille gewonnen.

Laura Dahlmeier hat die Goldmedaille gewonnen.

Foto: dpa, cul pzi

Biathlon-WM, Ski alpin, Eisschnelllauf, Nordische Kombination — auch am Sonntag ist das Wintersport-Programm wieder voll. In unserem Telegramm verpassen Sie nichts.

+++ Biathlon +++

Dahlmeier holt Gold

Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-WM in Oslo mit dem Sieg im Verfolgungsrennen den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Nach Bronze im Sprint krönte die 22-Jährige im Rennen über 10 km eine makellose Leistung mit dem Gewinn der Goldmedaille. Für Dahlmeier war es nach dem Staffelsieg im vergangenen Jahr der erste WM-Einzeltitel.

Im Ziel hatte die Deutsche, die in die Fußstapfen von Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner trat, 48,3 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Dorothea Wierer. Bronze sicherte sich die Französin Marin Dorin Habert (+57,3) knapp vor Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld).

+++ Eisschnelllauf +++

Beckert Siebter über 10.000 Meter

Patrick Beckert hat am Sonntag mit Gesamt-Rang sieben bei der Mehrkampf-Weltmeisterschaft der Eisschnellläufer sein bislang bestes Resultat bei den Allroundern erzielt. Der Erfurter kam zum Abschluss in 13:27,15 Minuten auf Platz sechs über 10.000 Meter. Rekord-Weltmeister Sven Kramer aus den Niederlanden holte sich mit seinem Sieg über 10.000 Meter in Bahnrekordzeit von 13:07,19 Minuten seinen achten Allround-Titel und sein 25. WM-Gold überhaupt. Moritz Geisreiter aus Inzell beendete die WM auf dem 22. Rang. Das Finale auf seiner Lieblingsstrecke hatte er deutlich verfehlt.

+++ Nordische Kombination +++

Rießle beim Saisonfinale Zweiter

Fabian Rießle hat beim Weltcup-Finale der Nordischen Kombinierer in Schonach Platz zwei belegt. Der 25-Jährige stürmte am Sonntag als 14. des Springens im Langlauf über 15 Kilometer noch fast nach ganz vorn. "Ich habe nicht geglaubt, dass es noch aufs Podium reicht", sagte Rießle in der ARD. Im Schneetreiben lag er nur knapp hinter dem norwegischen Sieger Joergen Graabak. Rang drei ging an den Österreicher Lukas Klapfer. Johannes Rydzek wurde Sechster, Gesamtweltcupsieger Eric Frenzel Achter. Manuel Faißt konnte seine Führung nach dem Springen erwartungsgemäß nicht halten. Nach einem Sturz fiel der 23-Jährige aus Baiersbronn aus den Top 10.

+++ Eisschnellauf +++

Pechstein verpasst Finale über 5000 Meter

Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften in Berlin das Finale über 5000 Meter verpasst. Über 1500 Meter lief sie auf ihrer Hausbahn in 1:59,49 Minuten auf Rang 13. Das reichte nicht, im Zwischenklassement nach drei Strecken lag sie gleichfalls nur auf Platz 13. Angesichts dieser Konstellation war ihr siebter Platz auf der 3000-Meter-Distanz am Vortag zu wenig für den Finaleinzug. Sie war darüber auch nicht glücklich gewesen und hatte eingeräumt, sich mehr vorgenommen zu haben. "Ich bin aber keine Maschine", meinte die Lokalmatadorin und hatte auf ihr Alter von 44 Jahren verwiesen. In Führung liegt nach drei Strecken die fünfmalige Allround-Weltmeisterin Ireen Wüst aus den Niederlanden, die in Bahnrekordzeit von 1:54,83 Minuten die 1500 Meter gewann. Titelverteidigerin Martina Sablikova aus Tschechien hat über 5000 Meter nun 1,94 Sekunden aufzuholen.

+++ Ski alpin +++

Shiffrin siegt in überragender Manier

Mikaela Shiffrin (USA) hat in überlegener Manier den Weltcup-Slalom im slowakischen Jasna gewonnen. Die 20 Jahre alte Olympiasiegerin und Weltmeisterin in dieser Disziplin, die erst vor drei Wochen nach einer rund zweimonatigen Verletzungspause ein Comeback gefeiert hatte, siegte mit 2,36 Sekunden Vorsprung vor Wendy Holdener (Schweiz). Dritte wurde Lokalmatadorin Veronika Velez-Zuzulova (+2,77 Sekunden). Beste Deutsche war Lena Dürr (Germering) auf Rang 23 (+6,19). Die Schwedin Frida Hansdotter sicherte sich mit ihrem zehnten Rang vorzeitig den Slalom-Weltcup. Für Shiffrin war es der 19. Weltcupsieg, der vierte in diesem Winter. Ihr Vorsprung war der sechstgrößte der Geschichte in einem Weltcup-Slalom. Shiffrin hält mit 3,07 Sekunden Vorsprung beim Rennen im November in Aspen/USA auch den Rekord.

+++ Snowboard +++

Hofmeister in Winterberg aufs Podest

Snowboarderin Ramona Hofmeister hat beim Weltcup-Finale der Alpinen in Winterberg völlig überraschend zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Podestplatz belegt. Die 19-Jährige aus Bischofswiesen fuhr beim Parallel-Slalom im Hochsauerland auf Platz drei. "Es war einfach total super, total cool, mega! Ich hätte damit überhaupt nicht gerechnet", sagte Hofmeister in der ARD. Ihr Erfolgsrezept auf der ruppigen Piste beschrieb sie lapidar so: "Laufen lassen, hohes Risiko." Hofmeister war bei ihren zuvor nur vier Weltcup-Starts nicht über Rang 25 hinausgekommen. Für den Verband Snowboard Germany war es nach den dritten Plätzen von Cheyenne Loch (Schliersee) Mitte Dezember beim Parallel-Slalom in Cortina d'Ampezzo sowie Patrick Bussler (Aschheim) Ende Februar in Kayseri im Parallel-Riesenslalom der dritte "Stockerl"-Platz in diesem Winter.

+++ Eisschnelllauf +++

Beckert zieht ins Mehrkampf-Finale ein

Patrick Beckert hat bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften in Berlin den Sprung in das Finale der besten acht Eisschnellläufer über 10.000 Meter geschafft. Dazu reichte dem 25 Jahre alten Erfurter am Sonntag vor 3000 Zuschauern ein 19. Platz auf der dritten WM-Strecke über 1500 Meter in 1:49,38 Minuten. Den Finalplatz erkämpfte er aufgrund des komplizierten WM-Reglements durch seinen fünften Rang tags zuvor über 5000 Meter. Der WM-Vierte auf beiden Langstrecken hat damit bereits seine beste WM-Platzierung bei den Allroundern perfekt gemacht. Bislang stand für den Thüringer ein zehnter Platz aus dem Jahr 2012 als Top-Resultat.

+++ Shorttrack +++

Walter sagt WM ab

Die Dresdner Shorttrackerin Bianca Walter muss auf einen Start bei den am 11. März beginnenden Weltmeisterschaften in Seoul verzichten. Als Ursache ihrer Knieschmerzen während der vergangenen Trainingstage war Wasser im Schienbeinkopf diagnostiziert worden. Mit diesem Handicap wäre ein Start bei den Shorttrack-Titelkämpfen ein zu großes Risiko gewesen. "Es hätte gut, aber auch schlecht laufen können. Wirklich schade, aber letztlich ist es besser so", sagte die Dresdnerin in einer Mitteilung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) vom Sonntag.

+++ Biathlon +++

Gold für Fourcade — Deutsche gehen leer aus

Die deutschen Biathleten sind auch im Verfolgungsrennen bei der Weltmeisterschaft in Oslo am Podest vorbeigelaufen. Beim erneuten Titelgewinn des Franzosen Martin Fourcade war Erik Lesser am Sonntag als Siebter der beste Deutsche. Der zuvor als Fourcade-Gegenspieler gehandelte Simon Schempp wurde nach vier Strafrunden lediglich 18. Der letztjährige Verfolgungsweltmeister Lesser vergab genau wie Arnd Peiffer auf Platz 13 die mögliche Medaille beim letzten Schießen. Fourcade sicherte sich im dritten Rennen bereits das dritte Gold. Zweiter wurde wie im Sprint Ole Einar Bjørndalen vor seinem norwegischen Landsmann Emil Hegle Svendsen.

+++ Ski alpin +++

Kristoffersen holt Slalom-Kugel — Dopfer auf Platz vier

Skirennfahrer Henrik Kristoffersen hat sich im vorletzten Slalom der Weltcup-Saison den Sieg in der Disziplinwertung gesichert. Nach seinem zweiten Platz in Kranjska Gora kann ihn der designierte Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher beim Saisonfinale in St. Moritz nicht mehr einholen. Daran ändert auch der Sieg des Österreichers vom Sonntag nichts. Dritter wurde Stefano Gross aus Italien. Die deutschen Skirennfahrer verspielten erneut einen möglichen Podestrang. Als Dritter des ersten Laufs beendete Fritz Dopfer den Wettkampf auf Platz vier. Felix Neureuther schied aus. Dominik Stehle kam auf Rang zwölf, Linus Strasser wurde 17.

+++ Langlauf +++

Dahl gewinnt Wasalauf in Nordschweden

Der norwegische Skilangläufer John Kristian Dahl hat wie 2014 den traditionsreichen Wasalauf in Nordschweden gewonnen. Der 34-Jährige siegte nach 90 Kilometern von Sälen nach Mora im Zielsprint. Dahl benötigte 4:08:00 Stunden, der Streckenrekord des Schweden Jörgen Brink aus dem Jahr 2009 (3:38:41) geriet nicht in Gefahr. Als bester Deutscher kam Thomas Freimuth (4:12:30) auf den 56. Platz. Der dreimalige Olympiasieger Dario Cologna aus der Schweiz wurde bei seiner Wasalauf-Premiere starker Fünfter. Bei den Frauen setzte sich die Österreicherin Katerina Smutna in 4:17:56 Stunden durch.

+++ Nordische Kombination +++

Frenzel Fünfter nach dem Springen

Kombinierer Eric Frenzel darf auch im letzten Wettkampf des Jahres auf eine Top-Platzierung hoffen. Der am Samstag siegreiche Olympiasieger sprang in Schonach auf 105,5 und 98,0 m und geht als Fünfter in den Skilanglauf über 15 Kilometer (14.50/ARD und Eurosport). Frenzels Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen Manuel Faißt (Baiersbronn), der allerdings als schlechterer Läufer gilt, beträgt 1:11 Minuten. Zweiter ist der Japaner Akito Watabe, der im ersten Durchgang mit 108,0 m den erst am Freitag von Frenzel aufgestellten Schanzenrkekord um einen Meter verbesserte. Fabian Rießle (Breitnau) und Johannes Rydzek (Oberstdorf) haben auf den Rängen 14 und 17 bereits mehr als zwei Minuten Rückstand. Frenzel hatte am Samstag für den ersten deutschen Sieg beim Schwarzwaldpokal seit 29 Jahren gesorgt. Der Sachse profitierte dabei von einer nachträglichen Disqualifikation des Norwegers Magnus Krog, der Frenzel im Zielsprint den Weg abgeschnitten hatte.

+++ Ski alpin +++

Shiffrin deklassiert Konkurrenz im ersten Durchgang

Ski-Ass Mikaela Shiffrin geht mit riesigem Vorsprung in den zweiten Lauf des Weltcup-Slaloms im slowakischen Jasna. Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin aus den USA fuhr am Sonntag einen Vorsprung von 1,67 Sekunden auf die zweimalige Saisonsiegerin Veronika Velez Zuzulova aus der Slowakei heraus. Auf dem geteilten dritten Platz folgen deren Teamkollegin Petra Vlhova und Wendy Holdener aus der Schweiz (beide +1,88). Die Führende im Slalom-Weltcup, Frida Hansdotter aus Schweden, kassierte vor dem Finale (13.30 Uhr) einen Rückstand von 3,10 Sekunden auf die lange verletzte Shiffrin. Aus dem deutschen Team rangierte Lena Dürr nach 30 Starterinnen auf dem 16. Platz (+3,66 Sekunden). Auch Christina Geiger durfte sich trotz 4,70 Sekunden Rückstand Hoffnungen auf einen Start im zweiten Durchgang machen. Maren Wiesler schied dagegen aus.

+++ Ski alpin +++

Dopfer und Neureuther in Lauerstellung

Fritz Dopfer und Felix Neureuther haben beim Weltcup-Slalom im slowenischen Kranjska Gora wieder einmal beste Chancen auf einen Platz auf dem Siegerpodest. Dopfer trennen nur 0,04 Sekunden vom zweitplatzierten Julien Lizeroux (Frankreich), sein Vorsprung auf Neureuther beträgt allerdings auch nur 0,12 Sekunden. Henrik Kristoffersen (Norwegen), mit 0,05 Sekunden Rückstand auf Neureuther Sechster, kann vorzeitig den Slalom-Weltcup gewinnen. Nur der Sieg scheint vergeben: Marcel Hirscher (Österreich), der sich am Vortag Gesamt- und den Riesenslalom-Weltcup gesichert hatte, führt mit einem Vorsprung von 0,75 Sekunden vor Lizeroux. "Nach den zuletzt schwierigen Wochen ist das Balsam für die Seele, das tut mir sehr gut", sagte Dopfer, der zuletzt vor allem im Riesenslalom Rückschläge verkraften musste. Er betonte deshalb: "Die Abstände sind sehr eng. Da kann sich noch sehr viel ändern." Im zehnten Riesenslalom- oder Slalom-Rennen nacheinander liegt ein deutscher Rennläufer nach dem ersten Durchgang auf einem der ersten drei Plätze. Herausgekommen sind trotz dieser guten Voraussetzungen aus den vergangenen neun Rennen aber nur ein Sieg und ein dritter Rang.

(seeg/sid)
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