Doping-Ermittlungen Durchsuchung auch bei Eissprinterin Hartmann

Düsseldorf (RPO). Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt (BKA) haben im Zuge der Doping-Ermittlungen im Fall Claudia Pechstein auch Wohnobjekte der Inzeller Eissprinterin Heike Hartmann durchsucht. Einen entsprechenden Medienbericht bestätigte Gerd Heinze, Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG).

 Die niederländischen Eisschnellläufer sind verärgert: Es geht um die grünen Klötzchen auf dem Eis.

Die niederländischen Eisschnellläufer sind verärgert: Es geht um die grünen Klötzchen auf dem Eis.

Foto: The Canadian Press, AP

Durchsucht worden seien laut der Süddeutschen Zeitung Hartmanns WG-Zimmer in Berlin, ihr Spind im Eisstadion Inzell und ihr Hauptwohnsitz in Hausham bei Miesbach. Inzells Stadion-Chef Hubert Graf sagte der SZ, dass die Ermittler bei der Durchsuchung am Donnerstag "ausdrücklich nicht" nach Team-Olympiasiegerin Anni Friesinger-Postma gefragt hätten.

Frauen-Bundestrainer Markus Eicher sagte, dass bei Hartmann "anscheinend einer von 18 Tests auffällig" gewesen sei, der Verdacht sich allerdings nicht erhärtet hätte. Heinze sagte, er sei über mögliche erhöhte Werte nicht informiert worden, weder vom BKA noch vom Eislauf-Weltverband ISU. Am Freitag war laut Berliner Morgenpost angeblich aus Ermittlerkreisen durchgesickert, dass neben Pechstein zwei weitere deutsche Eisschnellläuferinnen unter Dopingverdacht stehen sollen.

"Das ist wie ein Schock für uns. Dass Heike Hartmann als Sprinterin mit Epo zu tun haben soll, ist ein Witz. Ich lege die Hand für sie ins Feuer", sagte Eicher und ergänzte mit Blick auf die Ermittler: "Sie wollen Hintermänner finden - so finden sie sie nicht."

Das BKA hatte bestätigt, im Fall Pechstein am 4. und 5. März 21 Durchsuchungen vorgenommen zu haben. Heinze sagte dem SID, er wisse bislang nur von Durchsuchungen der Verbands-Geschäftsstelle in München sowie der Häuser von Pechstein, Hartmann und DESG-Teamchef Helge Jasch.

Die Hausdurchsuchungen gehen zurück auf eine Anzeige gegen Unbekannt, die die DESG und die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA am 1. Dezember 2009 bei der Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft in München gestellt hatten. Ziel ist es, mögliche Hintermänner ausfindig zu machen.

(SID/born)
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