Rio Vogel sprintet zu Gold auf der Radrennbahn

Rio · de Janeiro (sid) Kristina Vogel hat doch noch geliefert - und wie! Mit Olympia-Gold im Sprint hat die Erfurterin nicht nur ein deutsches Radsport-Debakel abgewendet, sondern sich selbst endlich die ersehnte "Kirsche auf der Torte" geschnappt. Nach dem Olympiasieg im Teamsprint mit Miriam Welte 2012 in London sowie Bronze an deren Seite in Rio war es für die 25-Jährige die Krönung.

Viel deutete bereits auf das schlechteste Abschneiden bei Sommerspielen seit 60 Jahren hin, als es bei den Sommerspielen in Melbourne nur einmal Bronze für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gegeben hatte. Doch dann versetzte Vogel den deutschen Radsport in Brasilien doch noch in Partystimmung. Und zwar in beeindruckender Manier.

Die Mitfavoritin schaltete zunächst im Halbfinale mit 2:0 Läufen die relativ unbekannte Britin Katy Marchant aus. Dann zog sie sich schnell die Kühlweste über und ging nach kurzer Analyse mit Bundestrainer Detlef Uibel wieder auf die Bahn. Dort wartete in Rebecca James die nächste Britin, die Keirin-Olympiasiegerin Elis Ligtlee (Niederlande) ebenfalls mit 2:0 ausgeschaltet hatte. Doch Vogel, das nur 1,60 m große Kraftpaket, war zu stark für James. Sie raste mit einem weiteren 2:0 zu Gold. Die siebenmalige Weltmeisterin schaffte den ersten deutschen Einzel-Olympiasieg im Frauen-Sprint. Bronze ging an Marchant.

Die bis dahin einzige BDR-Medaille in Rio de Janeiro war Teamsprint-Bronze von Welte/Vogel gewesen.

(RP)
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