Nach Kritik von Donald Trump NFL-Star Kaepernick erhält prominente Rückendeckung

Los Angeles · Basketball-Superstar Kareem Abdul-Jabbar, NFL-Legende Jim Brown sowie Olympiasieger und Bürgerrechtsaktivist Tommie Smith sind Quarterback Colin Kaepernick nach harscher Kritik zur Seite gesprungen.

Colin Kaepernick hat in den USA eine Diskussion ausgelöst.

Colin Kaepernick hat in den USA eine Diskussion ausgelöst.

Foto: rtr, SL/BS/HD

Kaepernicks Boykott der Nationalhymne bei den Saison-Vorbereitungsspielen seiner San Fransisco 49ers hatte in den USA hohe Wellen geschlagen.

"Er macht nur das, was Thomas Jefferson einst bereits gefordert hatte: Er erhebt seine Stimme", sagte Abdul-Jabbar dem Nachrichtensender CNN. "Was die Amerikaner entsetzen sollte, ist nicht Kaepernicks Entscheidung, bei der Nationalhymne sitzen zu bleiben, sondern dass wir fast 50 Jahre nachdem Muhammad Ali wegen seines Protestes gesperrt wurde und die hochgereckten Fäuste von Smith und John Carlo öffentliche Ächtung hervorriefen, immer noch auf Rassendiskriminierung aufmerksam machen müssen", so der fünfmalige MVP der NBA in einem Kommentar in der Washington Post.

Box-Legende Ali hatte sich geweigert, im Vietnamkrieg zu kämpfen. Smith und Carlo hatten bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt bei der Siegerehrung zum 200-m-Lauf die Fäuste in die Luft gereckt — und so ihre Solidarität zur amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner demonstriert.

"Ich unterstütze ihn, weil er die Wahrheit ans Tageslicht bringt — egal wie er das tut. Die Kritik an ihm verfehlt das eigentliche Thema", sagte Smith der Zeitung USA Today. "Er wird diffamiert für die Art, wie er protestiert. Man sollte ihn anhören", so Smith weiter.

Auch Brown, von 1957 bis 1965 Running Back bei den Cleveland Browns, bekundete seine Unterstützung für Kaepernicks Aktion. "Ich bin zu 100 Prozent bei ihm", sagte Brown, der als einer der besten Spieler in der Geschichte des American Football gilt. Kaepernick war für seine Weigerung, bei der Hymne aufzustehen, auch vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hart angegangen worden. Der 28 Jahre alte Kaepernick will seinen Protest trotz aller Kritik fortsetzen.

(sid)
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