Vertrag bei den Utah Jazz Pleiß erfüllt sich seinen NBA-Traum

Tibor Pleiß hat einen Vertrag bei den Utah Jazz unterschrieben und geht in der kommenden Saison in der NBA auf Punktejagd. In der besten Liga der Welt trifft Pleiß auf die deutschen Nationalspieler Dirk Nowitzki, Dennis Schröder und Chris Kaman.

Das ist Tibor Pleiß
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Foto: dpa/Marius Becker

Die Zeit des Wartens ist vorbei, nach exakt 1847 Tagen schließt sich der Kreis. Mehr als fünf Jahre nachdem er bei der NBA-Talentewahl von den New Jersey Nets gezogen worden war, hat Tibor Pleiß bei den Utah Jazz seinen ersten NBA-Vertrag unterschrieben. "Es ist eine große Ehre. Die NBA ist im Basketball das Maß aller Dinge", sagte der Nationalspieler. Für die kommenden drei Jahre hat sich das Team aus der nordamerikanischen Profilliga die Dienste am 25 Jahre alte Center gesichert.

Jetzt ist es wirklich offiziell! Es geht in die NBA zu den Utah Jazz!

"Schon als junger Spieler habe ich davon geträumt, in dieser renommierten Liga zu spielen. Jetzt heißt es: im Team Fuß fassen und sich so schnell wie möglich einleben", sagte Pleiß. Die ersten Eindrücke haben dem 2,18-m-Riesen gefallen: "Die Stimmung im Verein habe ich als sehr positiv empfunden als ich letzte Woche vor Ort war."

Details zum Deal mit dem Klub aus Salt Lake City gab es nicht, US-Medien spekulieren, dass der Vertrag mit zehn Millionen Euro dotiert ist. Bei den Jazz wird der in Bergisch Gladbach nahe Köln geborene Pleiß zunächst als Backup für den Franzosen Rudy Gobert fungieren. "Jetzt ist es wirklich offiziell! Es geht in die NBA zu den Utah Jazz!", hatte Pleiß am Mittwoch bei Facebook geschrieben und ein Foto veröffentlicht, das ihn bei der Vertragsunterzeichnung im T-Shirt der Jazz zeigt.

"Rudy und Tibor werden sich gegenseitig pushen und sicher davon profitieren, wenn sie jeden Tag im Training gegeneinander spielen", sagte Alex Jensen, Assistenzcoach der Jazz und der deutschen Nationalmannschaft, bei spox.com: "Tibor hat ein unglaubliches Potenzial. Die nötige Zeit werden wir ihm geben." Auch Utahs General Manager Dennis Lindsey lobte Pleiß: "Er ist groß. Er kann den Ball schießen und ist ein exzellenter Vollstrecker."

Pleiß' Weg in die NBA war steinig. Nachdem ihn die New Jersey Nets, heute in Brooklyn zu Hause, beim Draft am 24. Juni 2010 gezogen hatten, gaben sie die Rechte an die Oklahoma City Thunder ab. OKC hielt sie bis zum Februar dieses Jahres, dann schlugen die Jazz zu. Pleiß spielte zunächst weiter in der Bundesliga bei den Brose Baskets Bamberg, 2012 ging es nach Spanien zu Laboral Kutxa Vitoria, ehe 2014 der Wechsel zum Spitzenklub FC Barcelona folgte.

Erst die Jazz sorgten dafür, dass die NBA wieder ein Thema wurde. "Nach dem Finale in Spanien bin ich in die USA geflogen und habe dort sechs Tage verbracht. Ich hatte viele gute Gespräche. Dass es nun tatsächlich geklappt hat, ist natürlich toll", sagte Pleiß. Letzte Zweifel seien aber erst am Mittwoch beseitigt worden: "Final habe auch ich erst heute geglaubt, dass es fix ist, obwohl die Medien bereits früher darüber berichtet haben."

Den Traum von der ganz großen Bühne hat Pleiß nie aus dem Blick verloren, in der besten Liga der Welt trifft er auf alte Bekannte. Superstar Dirk Nowitzki spielt für die Dallas Mavericks, Dennis Schröder reift bei den Atlanta Hawks zum Spitzenspieler, und auch Chris Kaman ist bei den Portland Trail Blazers gesetzt. Lindsey traut Pleiß den Durchbruch zu: "Er wird sein bestes Basketball bei uns spielen."

(sid)
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