Basketball in der NBA Paul Zipser schlüpft ins Trikot der Chicago Bulls

Paul Zipser hat den Sprung in die NBA geschafft. Der Basketball-Nationalspieler unterschrieb am Freitag bei den Chicago Bulls und muss nun um einen Platz im Kader des sechsmaligen Champions kämpfen.

 Bereit für den nächsten Schritt: Paul Zipser wechselt in die NBA.

Bereit für den nächsten Schritt: Paul Zipser wechselt in die NBA.

Foto: dpa, geb nic hak

Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte Zipser seine Unterschrift auf das wertvolle Blatt Papier. Der 22-Jährige trug schon ein Shirt der Chicago Bulls, als der Vertrag beim sechsmaligen Champion perfekt gemacht wurde. Für Zipser wird tatsächlich der Traum vom Wechsel in die Basketball-Profiliga NBA wahr, jetzt kommt eine Menge Arbeit auf den Rookie zu.

"Ich bin natürlich unglaublich glücklich und aufgeregt, dass es jetzt wirklich geklappt hat", sagte Zipser: "Ich werde alles versuchen, meine Chance auch zu nutzen." Am Donnerstag hatte sich Zipser auf den Weg in die USA gemacht, nachdem die Bulls sich für eine Verpflichtung des Small Forwards von Bundesligist Bayern München entschieden hatten. Lediglich der obligatorische Medizincheck und kleine Details waren noch mit dem Klub zu klären. Es ging schnell über die Bühne, Zipser ist nun Teil der Franchise, die der legendäre Michael Jordan in den 90er Jahren weltberühmt machte.

Bis zuletzt war Zipser vorsichtig geblieben. Selbst als das Ja-Wort aus Chicago kam. "Noch ist nichts unterschrieben, daher muss ich mich mit der Freude wohl noch ein bisschen zurückhalten", sagte der künftige NBA-Profi vor der Abreise bei spox.com. Es gab aber keinen Grund für Zweifel, die Bulls versprechen sich viel von Zipser. Das wurde deutlich, als sie ihn Ende Juni bei der Talenteverteilung Draft an der 48. Position auswählten.

Zipser hatte zuvor seine Chance beim renommierten adidas Eurocamp in Treviso/Italien genutzt. Der Heidelberger wurde bei der Nachwuchsschau als wertvollster Spieler (MVP) des Wochenendes ausgezeichnet. Und die Bulls sahen besonders genau hin. "Wir hatten die Chance, ihn anzuschauen. Ivica Dukan, der für unser internationales Scouting verantwortlich ist, war extrem von ihm überzeugt", sagte Gar Forman, General Manager in Chicago.

Paul Viktor Louis Zipser, vierter deutscher NBA-Profi neben Superstar Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks), Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Tibor Pleiß (Utah Jazz), kommt zum richtigen Zeitpunkt nach Chicago. Der Klub befindet sich im Umbruch, einstige Stützen wie Derrick Rose und Joakim Noah wurden abgegeben, dafür kamen die ehemaligen Champions Dwyane Wade und Rajon Rondo.

Dass Zipser künftig mit solchen Größen trainiert und im besten Fall spielt, kann er kaum glauben. Besonders auf den zwölfmaligen Allstar Wade freut sich der Neuling: "Er soll ein Super-Typ sein, der auch junge Spieler ranführt. Das wäre eine perfekte Situation für mich. Als ich von seiner Verpflichtung erfahren habe, war mein einziger Gedanke nur: Wow! Das ist eine Riesen-Sache."

Wann es in Chicago richtig losgeht, ist noch offen. Auch, ob Zipser vor seinem Abenteuer tatsächlich wie geplant in der EM-Qualifikation (31. August bis 17. September) für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) antritt. "Sollte ich im Sommer für den DBB spielen, würde ich wohl erst mal noch in Deutschland bleiben", so Zipser: "Ich spiele gern für die Nationalmannschaft, aber es hängt zum Beispiel auch vom Start des Training Camps in Chicago ab, ob das überhaupt möglich ist."

Es kommen anstrengende Wochen auf Zipser zu, so viel steht fest. Abgesehen vom Training muss auch der Abschied von den Bayern geregelt werden. Der Klub, mit dem der 16-malige Nationalspieler 2014 Meister wurde, erhält von den Bulls eine Ablösesumme. Sie liegt bei maximal 650.000 Dollar.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort