NBA-Superstar hört auf Nowitzki verneigt sich vor Bryant

Die Basketballwelt verneigt sich vor Kobe Bryant. In der Nacht zu Donnerstag steht der Superstar der Los Angeles Lakers nach 20 Jahren in der NBA zum letzten Mal auf dem Parkett.

Die Karriere von Kobe Bryant in Zahlen
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Foto: ap, MY

Dirk Nowitzki hat seinen langjährigen Weggefährten Kobe Bryant vor dessen Abschiedsspiel in der Basketball-Profiliga NBA gewürdigt. "Talent. Leidenschaft. Hingabe. Killerinstinkt. Er hatte alles", schrieb der 37-jährige Würzburger voller Anerkennung bei Twitter.

Wer Bryant ein letztes Mal in Aktion sehen will, muss tief in die Tasche greifen. Für 36.050 US-Dollar, umgerechnet etwa 31.600 Euro, waren bei einem Online-Ticketportal am Dienstag noch zwei Sitzplätze zum Paketpreis direkt am Spielfeld des Staples Centers zu haben. Der NBA-Superstar der Los Angeles Lakers verabschiedet sich in der Nacht zu Donnerstag (4.30 Uhr) nach 20 Jahren aus der besten Basketball-Liga der Welt und beendet seine unvergleichliche Karriere.

"Ich bin richtig aufgeregt und glücklich. Ich freue mich sehr darauf, zum letzten Mal meine Schuhe zu schnüren", sagte Bryant vor dem 1346. und finalen Auftritt gegen die Utah Jazz. Rund um das Spiel ist eine riesige Show mit vielen Überraschungen geplant. Dutzende alter Weggefährten wie Shaquille O'Neal werden dabei sein, Bassist Flea von den Red Hot Chili Peppers spielt die Nationalhymne und Hunderte Journalisten aus aller Welt werden beobachten, wie sich Bryant in den Ruhestand verabschiedet.

"Sicher werde ich emotional werden", sagt Bryant, der alleine von fünf Kameracrews begleitet wird, die momentan einen Film über seine letzte Saison drehen. Der 37-Jährige verkündete nach vielen schweren Verletzungen in den vergangenen drei Jahren bereits im November seinen Rückzug und absolvierte in den vergangenen Monaten eine Abschiedstournee durch die NBA-Hallen. Allerdings nicht ganz freiwillig, denn nur zu gerne hätte er es zum Abschluss noch einmal in die Play-offs geschafft.

Doch der Traum von seinem sechsten Meisterring bleibt unerfüllt. Für immer wird er einen Titel weniger gewonnen haben als der große Michael Jordan, den Bryant immer schlagen wollte. Der Shooting Guard war vom Erfolg besessen, trainierte auch um 4.00 Uhr morgens alleine in der Halle, wenn er es für richtig hielt. Bryant gilt als großer Egoist, als einer, der für den Erfolg alles tut und auf dem Weg dorthin keine Freunde kennt.

Durant: "Er mich oft genervt"

"Er hat immer versucht, dir das Herz aus der Brust zu reißen. Er selbst wollte alles, du solltest nichts haben", sagte einmal LeBron James. Unzählige Schlachten lieferte sich der Superstar der Cleveland Cavaliers mit Bryant, genau wie Kevin Durant von den Oklahoma City Thunder. "Er hat mich ziemlich oft richtig genervt", sagte Durant, der Bryant in einem aktuellen Werbespot mit einem Wort beschreibt: "Arschloch."

Niemand war seit seinem NBA-Debüt im Jahr 1996 gerne Bryants Gegner, doch am Ende haben selbst die größten Kritiker zu ihm aufgeschaut. Auch Durant ist voll des Lobes und schenkte ihm erst am Montag ein persönliches Fotobuch.

Der zweimalige Olympiasieger Bryant stellte im Trikot der Lakers Punktrekorde am Fließband auf. Mit 81 Zählern im Spiel gegen die Toronto Raptors in der Saison 2005/06 erzielte die "Black Mamba" die zweitmeisten in einem NBA-Spiel. Mehr als 33.500 Punkte machen ihn zum drittbesten Scorer der NBA-Geschichte.

Diese Zahlen lassen auch die Größten der Szene ehrfürchtig werden. "Ich bin ein großer Fan. Du hast der NBA und dem ganzen Sport geholfen", sagte Jordan, der Bryant seinen "kleinen Bruder" nannte. Auch Dirk Nowitzki verlor kein schlechtes Wort: "Er ist der Michael Jordan unserer Generation. Ihm zuzuschauen, war einfach unglaublich."

In seiner letzten Saison war das jedoch nur bedingt so. Die Lakers gewannen magere 16 Spiele und verloren einmalige 65 Begegnungen. Der 18-malige Allstar kann nicht mehr. "Mein Körper sagt mir, dass es an der Zeit ist zu gehen", schrieb Bryant in seiner Rücktrittsankündigung. Er wird der Liga fehlen.

(sid)
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