Beginn der NBA-Play-offs Nowitzki und Dallas haben nichts zu verlieren

Dallas · Auf Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks wartet beim Start in die NBA-Play-offs eine mehr als schwierige Aufgabe. Alle bisherigen Saisonspiele gegen Oklahoma City Thunder gingen verloren, der Würzburger rechnet sich mit dem Außenseiter dennoch etwas aus.

Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki schließen Vorrunde als Sechster ab
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Dallas verliert letztes Saisonspiel und wird Sechster

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Foto: afp, rm

Eigentlich ändert sich für Dirk Nowitzki nicht wirklich viel. "Die Play-offs haben für uns im Grunde schon vor zwei Wochen begonnen", sagt der NBA-Superstar von den Dallas Mavericks mit Blick auf den Start in die entscheidende Saisonphase. Schon vor dem Achtelfinale gegen den Favoriten Oklahoma City Thunder hatten die Mavericks ständig das Aus vor Augen.

Nowitzki, 37, spielt ab Samstag zum 15. Mal in seiner langen Karriere mit Dallas um den großen Preis. Die Aussichten waren schon mal besser, der Würzburger geht als Außenseiter in die Serie, so läuft das schon seit dem Gewinn der Meisterschaft 2011.

Den Spaß kann die schlechte Perspektive Nowitzki aber nicht nehmen. Die Play-offs sind für ihn das Salz in der Suppe, bis heute. "Es ist immer die aufregendste Zeit des Jahres", sagt der frühere Nationalspieler: "Wir sind glücklich, dass wir dabei sind."

Es ist schließlich nur etwas mehr als zwei Wochen her, da sah es nicht danach aus. Die Mavericks blamierten sich in Sacramento bis auf die Knochen und rutschten in der Tabelle ab. Für Nowitzki war dieser Abend der Tiefpunkt und gleichzeitig der Wendepunkt der Saison. "Wir hatten ein Teammeeting und haben uns gesagt: Jetzt oder nie."

Mit einem starken Schlussspurt und zwischenzeitlich sechs Siegen in Serie verdiente sich Dallas als Tabellensechster im Westen seinen Platz in der K.o.-Runde. Darauf will Nowitzki aufbauen. "Es war ein unglaublicher Lauf. Hoffentlich können wir den Spirit in die Play-offs mitnehmen", sagt der Forward.

Dallas wird an seine Grenzen gehen müssen, um bestehen zu können — der Gegner ist enorm stark. "Oklahoma hat einige der besten Spieler der Liga", sagt Nowitzki. Ein Sieg gegen das Topteam gelang Dallas in der laufenden Saison noch nicht. "Drei von den vier Spielen waren sehr eng. Wir hätten auch gewinnen können, wenn es ein bisschen anders läuft."

Auf dem Weg zum Titelgewinn gelang Dallas vor fünf Jahren im Halbfinale ein 4:1-Erfolg über OKC, für Nowitzki völlig egal: "Von 2011 können wir nichts mitnehmen. Unsere Mannschaft ist komplett neu." Und es spielt auch keine Rolle mehr, dass Dallas in der Saison danach im Achtelfinale als Titelverteidiger beim 0:4 chancenlos war.

Vor allem Kevin Durant und Russell Westbrook, den die Tageszeitung "Dallas Morning News" vor dem Duell als "Statistik-Lawine" bezeichnete, werden den Mavericks viel Kopfzerbrechen bereiten. Durant ist ein begnadeter Werfer, Westbrook hat in dieser Saison 18 Triple-Doubles hingelegt — also zweistellige Werte in drei Kategorien. Damit übertraf der Guard die Bestmarke des legendären Magic Johnson aus der Saison 1989/90.

"Wir gehen nicht als Favorit in die Serie. Oklahoma hat eine tolle Saison gespielt", sagt Nowitzki und gibt die Richtung vor: "Oklahoma ist sehr explosiv in der Offensive. Es wird eine aggressive Serie. Man muss da voll rangehen. Dann gucken wir mal, was passiert."

Mit dem Erreichen der Play-offs haben die Mavericks jedoch schon mehr erreicht, als ihnen viele Experten vor der Saison zugetraut hatten. Nowitzki hat also nichts zu verlieren.

(sid)
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