NBA Nowitzki erwartet punktreichen Play-off-Start

Dallas/Düsseldorf · Heute beginnt in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA die Endrunde um die Meisterschaft. Dirk Nowitzki trifft mit Dallas in der ersten Runde auf einen Titelfavoriten.

Dirk Nowitzki wird gegen Phoenix zum Matchwinner
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Nowitzki läuft gegen Phoenix in der Schlussphase heiß

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Dirk Nowitzki wirkt ausgeruht und entspannt. Das ist in seiner Situation eigentlich nicht selbstverständlich. Denn erst vor wenigen Wochen wurde der 36-Jährige zum zweiten Mal Vater. Das kann einen schon einmal den Schlaf kosten. "Ich bin ausgeruht", sagt Nowitzki. "Ich schlafe zurzeit in einem anderen Flügel des Hauses, von daher muss ich nachts nicht mehrmals aufstehen, und die Große schläft mittlerweile schon elf, zwölf Stunden durch."

Nowitzki geht ausgeglichen und körperlich fit in die Play-offs. In seinem 16. Profijahr kann den deutschen Superstar nichts mehr so leicht aus der Bahn werfen. Nowitzki ist einer der besten Basketballer aller Zeiten. Mehr als 28 000 Punkte erzielte er in der NBA. Er steht damit auf Platz sieben der ewigen Korbjägerliste. Die Amerikaner nennen ihn "Dirkules". Nowitzki ist in den USA nicht erst seit seinem Titelgewinn im Jahr 2011 Kult, seine Trikots noch immer der Renner.

Seine Mavericks taten sich nach dem historischen Titelgewinn allerdings schwer. Das war auch dieses Jahr so. Das Team qualifizierte sich (nur) auf Platz sieben für die Play-offs, die ersten Acht des Ostens und Westens dürfen teilnehmen. Dallas musste kämpfen. Das müssen die Mavericks mit Nowitzki, der das Team auch mit 36 Jahren noch anführt, auch weiterhin.

In der ersten Runde trifft Dallas auf die Houston Rockets. Es wartet also ein hitziges texanisches Duell. 104 Punkte erzielten die Rockets in den 82 Spielen der Vorrunde pro Partie. Trotz der schlechteren Bilanz der Mavericks (50 Siege) erzielte Dallas im Schnitt sogar noch mehr Punkte: 105. Die Zahlen versprechen eine attraktive Serie; und an die glaubt auch Nowitzki. "Vom Stil her sind sich beide Mannschaften sehr, sehr ähnlich. Beide wollen schnell spielen. Ich denke, in der Serie werden viele Punkte fallen", sagt der Würzburger, der seit 1998 in der besten Liga der Welt spielt. Mittelpunkt der Rockets-Offensive ist Superstar James Harden. Er erzielte in der abgelaufenen Vorrunde pro Partie 27,4 Punkte, holte 5,7 Rebounds und gab sieben direkte Korbvorlagen. Ihn gilt es zu stoppen. "In der Verteidigung müssen wir schnell zurücklaufen, das ist, glaube ich, der Schlüssel in dieser Serie", sagt Nowitzki, der zum zweiten Mal hintereinander nicht der einzige Deutsche in den Play-offs ist.

Der 21-jährige Dennis Schröder hat sich in der Ost-Gruppe mit den Atlanta Hawks als Erster für die Play-offs qualifiziert - damit ist seine Mannschaft ein Favorit auf den Titel. Theoretisch ist dieses Jahr sogar ein deutsch-deutsches Finale möglich. Nowitzki reagiert auf das unwahrscheinliche Gedankenspiel gewohnt gelassen. "Ich glaube, wenn man so wie wir auf Platz sieben in die Play-offs schlittert, muss man ein bisschen langsam machen. Klar wäre es eine tolle Sache, wenn zwei Deutsche gegeneinanderspielen würden, aber wir haben schon in der ersten Runde alle Hände voll zu tun." Typisch Nowitzki. Der Deutsche ist trotz Superstar-Status immer bescheiden und am Boden geblieben. Dafür lieben ihn sogar die Amerikaner.

(RP)
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