NBA-Superstar nicht willkommen Beleidigter Trump lädt Curry aus dem Weißen Haus aus

Washington · Nach seinen Beleidigungen gegen die Hymnen-Protestler in der NFL hat sich Donald Trump den nächsten Sportler vorgenommen. Der US-Präsident zog seine Einladung an Basketball-Superstar Stephen Curry zurück.

NBA: Stephen Curry jubelt mit seinen Töchtern über Titel
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Foto: rtr, ax5

Der Grund: Curry hat offenbar keine Lust, mit den Golden State Warriors den traditionellen Besuch des NBA-Meisters im Weißen Haus anzutreten. "Ins Weiße Haus zu kommen, gilt als große Ehre für ein Meisterteam. Stephen Curry zögert. Also ist die Einladung hiermit zurückgezogen", twitterte Trump.

Curry hatte am Freitag mitgeteilt, dass er die obligatorische Einladung des Präsidenten nicht annehmen wolle. "Indem wir handeln und nicht dort hingehen, können wir hoffentlich Veränderungen anregen, für das, was wir in diesem Land tolerieren und was wir akzeptieren", sagte der 28-Jährige: "Ich glaube nicht, dass dieser Schritt alles besser macht. Aber es ist meine Möglichkeit, Dinge anzusprechen."

Bereits im August hatte Currys Teamkollege Kevin Durant angekündigt, der Einladung Trumps nicht folgen zu wollen. "Ich würde nicht kommen. Ich habe keinen Respekt vor dem Mann, der gerade im Oval Office sitzt. Ich teile nicht seine Ansichten", hatte der "wertvollste Spieler" der abgelaufenen Finalserie in der nordamerikanischen Profiliga seinerzeit gesagt.

Curry ist ein lautstarker Kritiker von Trump. So hatte der Chef von Currys Ausrüster Under Armour, Kevin Plank, Trump in der Vergangenheit als "Asset", also Gewinn, tituliert. Darauf angesprochen meinte Curry, dass dies stimme, wenn man das "et" entferne — also Trump als "Arsch" bezeichne.

Rückendeckung bekam Curry am Samstag von LeBron James. Der Superstar der Cleveland Cavaliers twitterte: "Du Penner, Stephen Curry hat schon gesagt, dass er nicht kommt. Also gibt es keine Einladung. Ins Weiße Haus zu kommen war eine große Ehre, bis du aufgetaucht bist!"

Trump beleidigt NFL-Protestler

Erst am Freitag hatte Trump Klub-Eigentümer aus der Football-Profiliga NFL aufgefordert, protestierende Spieler zu entlassen. "Würdet ihr es nicht lieben, wenn jemand unsere Flagge verachtet und der Eigner darauf sagt, 'nehmt den Hurensohn vom Feld. Er ist gefeuert. Er ist gefeuert'", sagte der 71-Jährige in Huntsville/Alabama unter lautem Applaus.

Der Boykott zeige "die totale Respektlosigkeit vor unserem Erbe", sagte Trump, "das ist eine Verachtung von allem, wofür wir stehen." Auch die Zuschauer sollten nach Ansicht des US-Präsidenten das Stadion verlassen, wenn ein Spieler sich nicht für die Nationalhymne erhebt: "Ich garantiere euch, dass es dann aufhört", sagte der umstrittene Republikaner.

Aus Protest gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in den USA hatten mehrere NFL-Spieler die US-Nationalhymne boykottiert und sich geweigert, während der Nationalhymne vor dem Spiel aufzustehen.

(areh/sid)
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