World Series im Baseball Chicago Cubs erzwingen siebtes Finale gegen Cleveland Indians

Cleveland · Mehr Dramatik geht nicht: Die packende World Series zwischen den Chicago Cubs und den Cleveland Indians entscheidet sich im siebten Spiel.

Chicago Cubs gewinen Spiel 6 in Cleveland
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Foto: ap, MG CC

Jetzt also "Game 7". Ein finales Duell, wie ein Super Bowl. In der packenden "World Series" im Baseball zwischen den Chicago Cubs und den Cleveland Indians steht es 3:3, der Titel wird im letztmöglichen Spiel einer Saison entschieden, einem Höhepunkt, wie es ihn lange nicht gegeben hat. Dieses Game 7, schreibt die Zeitung USA Today, könnte eines der faszinierendsten der Baseball-Geschichte werden.

Dass es zum Showdown kommt (Donnerstag, 1.00 Uhr MEZ/Sport 1 US), liegt am schier unbeugsamen Willen der Cubs, die den Titel seit 1908 nicht gewonnen haben. 1:3 lagen sie in der Serie "best of seven" zurück, und nur in fünf von bisher derartigen 34 Fällen hat eine Mannschaft noch den Titel gewonnen. Zuletzt 1985 die Kansas City Royals. Und mit dem Rücken zur Wand haben die Cubs nun zumindest schon mal ausgeglichen.

Die gefürchteten Schlagmänner der Cubs haben gerade noch rechtzeitig ihren Schwung wiedergefunden. Entscheidender Mann beim 9:3 in Spiel sechs war Addison Russell. Der erst 22 Jahre alte Shortstop schlug einen Grand Slam - also einen Homerun, bei dem er und drei Mitspieler Punkte erzielen. Russell, sonst gefeiert für seine grandiose Abwehrarbeit, ist der erste Shortstop, dem in einer World Series ein Grand Slam gelang.

Bei den Indians kommen Erinnerungen hoch an das Play-off-Halbfinale 2007, als sie ein 3:1 gegen den späteren World-Series-Champion Boston Red Sox verdaddelten. "Es ist frustrierend", gestand Mike Napoli, First Baseman der Indians, nach der Niederlage in Spiel sechs. Und jeder in Cleveland weiß: Die finale Serie 1997 verloren die Indians gegen die Marlins aus Miami - im siebten Spiel.

"Die beste Nacht, auf die du hoffen konntest"

Game seven. "Wenn du ein Baseball-Fan bist, ist es die beste Nacht, auf die du hoffen konntest", sagt Kyle Hendricks. Er wird als "starting pitcher" der Cubs auf den Werferhügel gehen. Die Indians schicken dorthin Corey Kluber, einen 30 Jahre alten Rechtshänder, der die Cubs in den Spielen eins und vier schier zur Verzweiflung trieb. Allerdings: Seit 1968 ist es keinem Pitcher mehr gelungen, drei Spiele der World Series zu gewinnen.

Wie auch immer: Amerika ist elektrisiert. "So oder so wird Geschichte geschrieben", sagt Hendricks. Endet das Warten der Cubs, deren letzter Triumph 108 Jahre zurückliegt? Oder feiern, 68 Jahre nach ihrem letzten Titelgewinn, die Indians? Der Druck ist immens. Eine Niederlage, und alle Spiele seit April, 175 bei den Indians, 178 bei den Cubs, waren für die Katz. Der Winter wird lang werden. Sehr lang.

Wie sagt Brad Pitt alias Billy Beane, Manager der Oakland A's, im Film "Moneyball": "Wenn du das letzte Spiel der Saison verlierst, geben die Leute einen Scheiß auf dich."

(sid)
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