Cluj-Napoca Tennisspielerinnen bleiben im Fed-Cup in der Weltliga

Cluj-Napoca · Andrea Petkovic kniete auf dem Court, küsste erst den Sand, dann ihren Schläger und genoss die Glücksmomente. In Cluj hatten die Darmstädterin und Angelique Kerber (Kiel) den Klassenerhalt der deutschen Fed-Cup-Mannschaft gesichert. Petkovic, Nr. 30 der Tennis-Weltrangliste, holte nach Abwehr von zwei Matchbällen den Punkt zum 3:1 und sicherte im Play-off-Duell gegen Gastgeber Rumänien den Verbleib in der Weltgruppe mit acht Teams. "Mit diesen Emotionen und der Rückendeckung des Teams geht alles. Ich war müde, die Beine haben gebrannt, aber dieser Sieg war mir so wichtig", meinte die 28-Jährige.

Nach der Höchststrafe im ersten Satz stemmte sich Petkovic vor 7500 euphorischen Zuschauern gegen die Niederlage und gewann mit 0:6, 7:6 (7:1), 6:3 gegen Monica Niculescu. Damit kann das DTB-Team um Bundestrainerin Barbara Rittner im kommenden Jahr einen neuen Anlauf auf den dritten Fed-Cup-Titel nach 1987 und 1992 nehmen.

Den Grundstein zum Erfolg hatte zuvor die wiedererstarkte Weltranglisten-Dritte Kerber durch eine 6:2, 6:2-Gala im Spitzeneinzel gegen Volksheldin Simona Halep, Nummer sechs der Weltrangliste, gelegt. Bereits am Samstag hatte sich die Australian-Open-Gewinnerin in bestechender Form präsentiert und beim 6:2, 6:3 gegen Irina-Camelia Begu für einen erfolgreichen Auftakt gesorgt. "Ich habe meinen Rhythmus wiedergefunden und bin fast wieder bei 100 Prozent", sagte Kerber, die nach ihrem ersten Grand-Slam-Coup Ende Januar in Melbourne (Finalsieg gegen Serena Williams) in ein sportliches Loch gefallen war.

Petkovic machte ihrem Ruf als Drama-Queen wieder einmal alle Ehre. Bereits beim 4:6, 7:6 (7:5), 4:6 am Vortag gegen die ehemalige French-Open-Finalistin Halep hatte die Hessin stark gespielt, aber nach 2:49 Stunden dann doch verloren. Rund 24 Stunden später erlebten "Petko" und das mitfiebernde Betreuerteam erneut eine emotionale Achterbahnfahrt.

Die 28-Jährige machte im ersten Satz gegen Niculescu nur zwölf Punkte. Doch danach stellte sie sich immer besser auf den unorthodoxen Stil der Rumänin ein, die fast nur mit der unterschnittenen Vorhand agierte. Im zweiten Satz wehrte die deutsche Nummer zwei beim Stand von 5:6 zwei Matchbälle ab und kämpfte sich dann zum Sieg. "Es ist immer noch mein Traum, irgendwann einmal diese verdammte Fed-Cup-Trophäe zu gewinnen", sagte Petkovic. Im Fall des ersten Abstiegs seit 2012 hätte die Rittner-Auswahl frühstens 2018 wieder einen Anlauf auf den Titel nehmen können.

(SID)
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