WTA-Finale in Singapur Pennetta verliert letztes Karriere-Match gegen Scharapowa

Singapur · Superstar Maria Scharapowa hat kein Mitleid gezeigt und beim WTA-Finale die Karriere von US-Open-Siegerin Flavia Pennetta (Nr. 7) beendet. Die in Singapur an Position drei gesetzte Russin bezwang die Italienerin am abschließenden 3. Spieltag der Roten Gruppe mit 7:5, 6:1 und zog mit drei Siegen ins Halbfinale des Saisonabschluss-Turniers ein.

WTA-Finale: Maria Scharapowa beendet Karriere von Flavia Pennetta
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Scharapowa beendet Pennettas Karriere

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Die 33-jährige Pennetta indes verpasste den Sprung in die K.o.-Phase und trat, wie sie es nach ihrem New-York-Coup im September bereits angekündigt hatte, im Anschluss an ihr letztes Match 2015 zurück. "Es hat sich heute alles ganz normal angefühlt, es war wie immer", sagte sie und meinte: "Ein Match gegen so einen Champion wie Maria war ein guter Weg, um 'Goodbye' zu sagen."

Direkt nach dem Spiel verließ Pennetta den Court, um sich für ein paar Minuten ganz alleine in den Katakomben zurückzuziehen. "Ich wollte einfach kein Drama."

Auch Scharapowa war nach der Abschiedsvorstellung der Süditalienerin gerührt: "Das ist ein trauriger Moment. Ich werde Flavias Lachen vermissen", sagte die 28-Jährige. Masters-Debütantin Pennetta hätte bereits ein Satzgewinn gegen Scharapowa gereicht, um sich die Halbfinal-Teilnahme zu sichern. Doch Scharapowa blieb gnadenlos.

Stattdessen schaffte Agnieszka Radwanska (Nr. 5) den Sprung in die Vorschlussrunde des mit sieben Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers. Die Polin hatte den Grundstein dafür am Donnerstag mit einem 7:6 (7:5), 6:1 gegen die topgesetzte Rumänin Simona Halep gelegt. Die Vorjahresfinalistin schied nach ihrer zweiten Niederlage überraschend schon nach der Vorrunde aus.

Scharapowa trifft als Gruppenerste am Samstag auf die Zweitplatzierte der Weißen Gruppe, in der am Freitag neben Angelique Kerber (Kiel/Nr. 6) auch Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 2), Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 4) sowie Lucie Safarova (Tschechien/Nr. 8)
noch um das Halbfinale kämpfen.

"Der Court ist für mich wie ein Büro"

Scharapowa, die das Masters bislang einmal gewinnen konnte (2004), machte ihrem Ruf als tadellose Sportsfrau einmal mehr alle Ehre. Obwohl sie das Halbfinale schon vor ihrer Partie gegen Pennetta sicher hatte, gab sie alles. "Der Court ist für mich wie ein Büro. Ich will dort immer meine Arbeit zu einhundert Prozent erledigen, egal wie die Umstände sind", hatte die bestverdienende Sportlerin der Welt (30 Millionen Dollar per anno) einmal gesagt.

Nur wenige Stunden zuvor hatte Ikone Chris Evert die 1,88 Meter große Scharapowa in den höchsten Tönen für ihre Einstellung gelobt. "Sie hat diesen bedingungslosen Erfolgshunger, den ich bei anderen Top-Ten-Spielerinnen vermisse. Maria hat diese Gabe, es ist ihre größte Qualität - und ich bewundere es", meinte die frühere Nummer eins.

Halep hatte sich nach ihrem Vorrunden-Aus schnell wieder gefangen. "Ich war am Ende doch sehr müde, es war eine lange Saison", sagte die French-Open-Finalistin von 2014 und meinte: "Jetzt freue ich mich erst einmal auf meinen Urlaub und will vorerst nichts vom Tennis wissen."

Im vergangenen Jahr hatte Halep das Finale von Singapur gegen Serena Williams (USA) verloren, nachdem sie der Branchenführerin in den Gruppenspielen eine empfindliche Niederlage beigebracht hatte.

(seeg/sid)
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