Wimbledon Aus für Witthöft — Hoffnungen ruhen auf Kerber

London · Carina Witthöft bleibt die Tür zur zweiten Grand-Slam-Woche versperrt, jetzt muss es Angelique Kerber alleine richten.

Angelique Kerber kämpft sich eine Runde weiter
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Kerber kämpft sich eine Runde weiter

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Am Tag bevor sich die Branchenführerin aus Kiel in der dritten Runde von Wimbledon erneut auf die Suche nach ihrer fehlenden Form begibt, unterlag Witthöft der Weltranglistenfünften Jelena Switolina aus der Ukraine 1:6, 5:7.

"Ich hatte unheimlich Probleme, ins Match zu finden, aber die Chance war da", sagte Witthöft: "Ich war zuerst viel zu angespannt. Im zweiten Satz habe ich versucht, lockerer zu werden. Ich weiß, ich hätte mehr rausholen können."

Auch im fünften Anlauf verpasste die 22 Jahre alte Hamburgerin damit den Sprung ins Achtelfinale bei einem der vier größten Tennisturniere der Welt. Hatte sie bei den French Open in Paris Anfang Juni noch im ersten Satz gegen die tschechische Top-Spielerin Karolina Pliskova mitgehalten, kämpfte sie sich gegen Switolina spät ins Match. Doch vergeblich.

Nach 71 Minuten war die Partie beendet, auch weil Witthöft ihre Chancen im zweiten Durchgang nicht nutzte. Zwar drehte sie auf, als sie beim Stand von 2:4 die Niederlage vor Augen hatte, verpasste bei eigenem Aufschlag jedoch den Satzausgleich. In den ersten beiden Runden hatte Witthöft Rückstände jeweils noch gedreht, in ihrem Auftaktmatch lag sie im entscheidenden Durchgang sogar schon 0:5 zurück.

Switolina, mit vier Turniersiegen Aufsteigerin des Jahres, ließ Witthöft jedoch nur kurz an der Überraschung schnuppern. Dann besann sich die Defensivkünstlerin und zog das Tempo wieder an. Im Achtelfinale am Montag kommt es zum Duell mit French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko (Lettland/Nr. 13).

Kerber nutzte derweil ihren freien Tag nach ihrem Zittersieg in der zweiten Runde, um sich auf dem Trainingsplatz frisches Selbstvertrauen für ihr Match am Samstag gegen Shelby Rogers (USA) zu holen. Die Vorjahresfinalistin wirkte wie so oft in diesem Jahr angespannt, auch die zwei Erfolge im All England Club haben bislang nicht für die erhoffte Befreiung gesorgt.

Beinahe trotzig hatte Kerber (29) nach dem Sieg gegen die Belgierin Kirsten Flipkens ihr Mantra wiederholt: "Der Druck liegt bei allen anderen. Nicht bei mir." Allerdings drückte ihre Körpersprache etwas ganz anderes aus. Kerber ließ die Schultern hängen, als laste die Bürde der Nummer eins schwer auf ihnen. "Ich habe zwar nicht mein bestes Tennis gezeigt, aber immerhin gut gekämpft", sagte Kerber.

Den Kampf um den Titel angenommen hat auch die frühere Weltranglistenerste Wiktoria Asarenka, und das nur wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes Leo. Am Freitag rang die Weißrussin auf dem Centre Court die Britin Heather Watson mit 3:6, 6:1, 6:4 nieder und erreichte die zweite Wimbledon-Woche.

Bei den Männern gab sich der zweimalige Champion Rafael Nadal erneut keine Blöße und blieb nach dem 6:1, 6:4, 7:6 (7:3) über Karen Chatschanow (Russland) ohne Satzverlust. Zum bislang letzten Mal hatte der Spanier vor seinem zehnten Titel bei den French Open in Paris einen Durchgang abgegeben.

(sid)
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