Wimbledon Petkovic braucht nur noch vier Minuten — auch Djokovic weiter

London · Die Geduldsprobe im wolkenverhangenen Wimbledon verlangte Andrea Petkovic einiges ab, mehr noch als ihre Gegnerin Nao Hibino aus Japan. Während der quälenden Regenpausen am Dienstagabend und Mittwochmittag stieg ihr Stresspegel in der Umkleidekabine und fiel erst wieder ab, als sie endlich auf den Platz durfte. In nur vier Minuten – gerade rechtzeitig vor der nächsten Unterbrechung - beendete Petkovic ihre am Vortag unterbrochene Erstrundenpartie.

Wimbledon: Andrea Petkovic siegt nach Regenpause souverän
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Petkovic siegt nach Regenpause souverän

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Die Geduldsprobe im wolkenverhangenen Wimbledon verlangte Andrea Petkovic einiges ab, mehr noch als ihre Gegnerin Nao Hibino aus Japan. Während der quälenden Regenpausen am Dienstagabend und Mittwochmittag stieg ihr Stresspegel in der Umkleidekabine und fiel erst wieder ab, als sie endlich auf den Platz durfte. In nur vier Minuten — gerade rechtzeitig vor der nächsten Unterbrechung - beendete Petkovic ihre am Vortag unterbrochene Erstrundenpartie.

"Ich kannte ja die Vorhersage und habe gedacht: Das kann heute noch den ganzen Tag dauern", sagte Petkovic nach dem 3:6, 7:5, 6:2. Die 28 Jahre alte Darmstädterin zog als sechste deutsche Spielerin beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt in die zweite Runde ein, während Youngster Alexander Zverev und einige andere Spieler noch immer auf die Fortsetzung ihrer Matches warteten. Angelique Kerber und Sabine Lisicki kamen überhaupt nicht mehr zum Einsatz.

Wimbledon und Regen - das gehört schon immer zusammen. Auch wenn der Centre Court seit Jahren ein Dach hat, unter dem Titelverteidiger Novak Djokovic aus Serbien am Mittwoch bereits in die dritte Runde einzog: Der großen Mehrzahl aller Profis bleibt nichts anderes übrig, als auszuharren und sich nicht die Laune verderben zu lassen, wenn die ersten Tropfen fallen. "Oft schlägt die Stimmung in Sarkasmus um, und es wird dummes Zeug erzählt", plauderte Petkovic über die Atmosphäre in der Kabine. Die meisten Spieler hängen jedoch am Handy, sie selbst greife zum Buch.

Die Kommunikationspolitik des Clubs sei "naja, sehr spontan", erzählte Petkovic: "Man muss entspannt bleiben. Es wird versucht, in jede Lücke ein wenig Tennis zu quetschen." Da fällt es schwer, das Essen, Einspielen und Entspannen zu planen. Als Petkovic und Hibino aufgerufen wurden, ihr Spiel beim Stand von 5:1 und 15:40 im dritten Satz fortzusetzen, aß Petkovic gerade eine Schüssel Reis.

Trotz des vollen Bauchs ließ sie sich den Sieg nicht mehr nehmen. Zufrieden war sie mit ihrem Auftritt nicht, "ich habe mir aber nicht erlaubt zu verlieren", sagte Petkovic. Auf dem bislang ungeliebten Rasen habe sie endlich zu ihrem Biss zurückgefunden, der ihr auf Sand abhanden gekommen war. Ganze zwei Matches hatte Petkovic in dieser Saison auf ihrem Lieblingsbelag gewonnen, ihre spielerischen Fortschritte, die sie nach einigen Monaten mit ihren neuen Trainern Jan de Witt und Simon Goffin erkenne, drückten sich nicht in Ergebnissen aus.

"Ich war zu sehr damit beschäftigt, mit meinen neuen Möglichkeiten einen auf Roger Federer zu machen", sagte Petkovic, nun will sie stattdessen auch wieder schmutzige Siege einfahren. Am besten schon in der zweiten Runde von Wimbledon gegen die Russin Jelena Wesnina. Wann diese Partie allerdings stattfindet, ist ungewiss. Der Wetterbericht verheißt auch in den kommenden Tagen nichts Gutes. Petkovic und Co. werden sich auf weitere Geduldsproben einstellen müssen.

(dpa)
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