US Open in New York Radwanska raus — Kerber und Williams spielen um Tennis-Thron

New York · In der Nacht vor Angelique Kerbers Viertelfinale bei den US Open in New York hat sich das Rennen um den Tennis-Thron zugespitzt. Die Polin Agniezska Radwanska, die mit Außenseiterchancen auf Platz eins der Weltrangliste ins Turnier gestartet war, unterlag im Achtelfinale der 18 Jahre alten Kroatin Anna Konjuh 4:6, 4:6. Kerber trifft am Dienstag (12 Uhr OZ/18 Uhr MESZ) auf Vorjahresfinalistin Roberta Vinci (Italien).

 Agniezska Radwanska hat sich aus dem Rennen um den Tennis-Thron bei den Damen verabschiedet.

Agniezska Radwanska hat sich aus dem Rennen um den Tennis-Thron bei den Damen verabschiedet.

Foto: ap, ah

Serena Williams lässt derweil nicht locker. Die Branchenführerin aus den USA folgte Kerber in die Runde der besten Acht. Die 22-malige Grand-Slam-Siegerin feierte beim 6:2, 6:3 gegen Jaroslawa Schwedowa aus Kasachstan ihren 308. Sieg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere und übernahm die alleinige Führung in der "ewigen" Bestenliste vor dem Schweizer Roger Federer. Zudem ließ Williams keinen Zweifel an ihrer Top-Verfassung. Vor ihrem Viertelfinale gegen Simona Halep (Rumänien) hat sie noch immer kein einziges Aufschlagspiel im Turnier abgegeben.

Venus Williams vergibt Matchball und scheidet aus

Ausgeschieden ist dagegen ihre ältere Schwester Venus (36). Die zweimalige Turniersiegerin, die zuvor Laura Siegemund (Metzingen) und Julia Görges (Bad Oldesloe) bezwungen hatte, vergab gegen Karolina Pliskova aus Tschechien beim 6:4, 4:6, 6:7 (3:7) einen Matchball und verpasste nach 2:25 Stunden ihr zwölftes Viertelfinale in New York. Pliskova trifft bei ihrer Premiere unter den Top Acht bei einem Grand Slam auf Konjuh.

Bei den Männern gab sich Olympiasieger Andy Murray (Großbritannien) keine Blöße und untermauerte seine Ambitionen auf den zweiten Sieg in Flushing Meadows nach 2012. Murray deklassierte den Bulgaren Grigor Dimitrow in zwei Stunden mit 6:1 6:2, 6:2 und bekommt es nun mit Kei Nishikori (Japan) zu tun, der gegen Ivo Karlovic (Kroatien) 6:3, 6:4, 7:6 (7:4) gewann.

Der Weltranglistenzweite Murray könnte der vierte Spieler in der Geschichte des Profitennis werden, der in einem Jahr die Endspiele bei allen vier Grand-Slam-Turnieren erreicht. Das hatten zuvor nur der Australier Rod Laver (1969), der Schweizer Roger Federer (2006, 2007, 2009) und der Serbe Novak Djokovic (2015) geschafft. Murray unterlag in dieser Saison Djokovic bei den Australian und French Open und holte den Titel in Wimbledon.

Del Potro noch immer in Olympia-Form

Auch Murrays Finalgegner bei den Olympischen Spielen hat seine gute Form aus Rio mit nach New York gebracht. Zum ersten Mal seit vier Jahren zog der Argentinier Juan Martin del Potro ins Viertelfinale der US Open ein. Der Champion des Jahres 2009 profitierte gegen Dominic Thiem beim Stand von 6:3, 3:2 von der Aufgabe des Österreichers. Der Weltranglistenzehnte Thiem klagte über Schmerzen im rechten Knie. Del Potro trifft in der Runde der besten Acht auf Stan Wawrinka (Schweiz).

Der 27-Jährige war dank einer Wildcard ins Turnier gerutscht, nach drei Operationen am linken Handgelenk belegt del Potro derzeit Platz 142 im Ranking. Als Viertelfinalist schlechter platziert war zuletzt Jimmy Connors (USA) bei seinem legendären Lauf vor 25 Jahren, der ihn im Alter von 39 Jahren bis ins Halbfinale der US Open brachte.

(sid)
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