US Open Kerbers Finaltag beginnt mit einem kräftigen Frühstück

New York · Bevor Angelique Kerber am Montag die neue Nummer eins der Tenniswelt wird, spielt sie am Samstag (22 Uhr MESZ) bei den US Open um ihren zweiten Grand-Slam-Titel.

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Foto: rtr, ag gma

Der Finaltag in New York beginnt für die designierte Nummer eins wie die meisten anderen Tage um 9 Uhr mit einem kräftigen Frühstück. Rührei, ein Bagel oder Haferbrei, Angelique Kerber ist da wenig wählerisch. Diesmal fährt sie aber etwas früher als sonst in Manhattan los, selbst am Samstag staut es sich manchmal im Queens-Midtown Tunnel. Kerber will vor ihrem dritten Grand-Slam-Endspiel Stress vermeiden.

Die Stunden vor dem ersten Aufschlag gegen die Tschechin Karolina Pliskova sind Routine: ein leichtes Mittagessen, einschlagen mit Trainer Torben Beltz und etwas Zeit für sich selbst. In den letzten Minuten vor dem Match ist Kerber dann ganz allein. "Die gehören mir. Ich höre Musik und versuche, alle störenden Gedanken, die noch in meinem Kopf sind, abzuschaffen", sagt sie. Befreit und fokussiert betritt sie die gigantische Arthur-Ashe-Arena und spielt um den Titel bei den US Open.

Als Favoritin für die Partie sieht sich Kerber nicht, obwohl sie in diesem Jahr bei den Australian Open ihren ersten Grand-Slam-Sieg feierte, obwohl sie in Wimbledon das Finale erreichte und in Rio olympisches Silber gewann. "Ich mag dieses Wort nicht. Jede, die im Finale steht, spielt richtig gut Tennis", sagt Kerber. Respekt vor der 1,86 m großen und aufschlagstarken Pliskova hat sie ohnehin, nicht erst seit deren Halbfinalsieg über Serena Williams, mit dem sie den Superstar aus den USA vom Tennis-Thron stürzte.

Vor genau drei Wochen verlor Kerber in Cincinnati/Ohio gegen Pliskova im Finale, allerdings war sie geschwächt von ihrem Olympia-Abenteuer. Das Endspiel in Flushing Meadows steht unter anderen Vorzeichen. "Ich weiß, wie sie spielt, ich weiß, dass sie sehr gut aufschlägt", sagt Kerber, die von sieben Duellen mit der 24-Jährigen vier gewonnen hat: "Ich werde rausgehen und versuchen, meine Chance zur Revanche zu nutzen."

Es wäre die Krönung der besten Saison ihres Lebens und ein Anlass für eine weitere Verrücktheit. Anders als bei ihrem Triumph in Melbourne, als Kerber und Beltz ein Bad im Yarra-River nahmen, wird sie in New York jedoch nicht in den Hudson oder East River springen.

Noch ist nichts geplant, "weil wir auch einige Wetten noch nicht eingelöst haben". Der Fallschirmsprung und der Tanzkurs sind für die tennisfreie Zeit vorgesehen. "Sollte ich gewinnen", sagt Kerber, "lassen wir uns spontan was einfallen".

(sid)
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