Sechsmonatige Zwangspause droht Verletzter Haas spricht erstmals von Karriereende

Charlotte · Tennisprofi Tommy Haas droht nach der insgesamt neunten Operation seiner Karriere offenbar eine längere Zwangspause als bisher angenommen. Bei optimalem Heilungsverlauf sei mit einer Ausfallzeit von sechs Monaten zu rechnen, wurde der 38-Jährige am Donnerstag auf der Homepage der Spielerorganisation ATP zitiert.

Das ist Tommy Haas
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Foto: AP

Das Management des früheren Weltranglistenzweiten hatte am Vortag noch von einer angestrebten Rückkehr beim Mercedes-Cup Anfang Juni in Stuttgart gesprochen.

Auch ein mögliches Karriereende schließt Haas nach dem operativen Eingriff am rechten Fuß im Medical Center Mercy in Charlotte/North Carolina nicht aus. "Ich weiß, dass die Chance besteht, dass ich mich davon nicht mehr erhole", sagte der gebürtige Hamburger: "Es wird eine sehr, sehr schwierige Aufgabe, aber ich bin fest entschlossen, es zu versuchen. Ich muss jetzt einfach den Heilungsprozess abwarten."

Ausgeschlossen ist für Haas in jedem Fall ein Start bei den French Open in Paris (22. Mai bis 6. Juni). Das Stuttgarter Turnier auf dem Weißenhof findet in der Woche nach Roland Garros statt. Auch die anschließende Rasensaison mit den Turnieren in Halle/Westfalen und in Wimbledon wird Haas aller Voraussicht nach verpassen.

Sein vorerst letztes Match auf der ATP-Tour hatte Haas, der seit 1996 Profi ist, Mitte Oktober 2015 in Wien bestritten, dort war er zum Auftakt am Franzosen Jo-Wilfried Tsonga gescheitert. In der Weltrangliste steht er derzeit auf Position 361.

Nach seiner insgesamt vierten Schulter-OP im Juni 2014 hatte Haas mehr als ein Jahr pausiert und war erst Mitte letzten Jahres in Stuttgart auf die Tour zurückgekehrt. "Es ist noch zu früh, um den Schläger an den Nagel zu hängen. Die Birne hat noch Lust auf Tennis", hatte der frühere Davis-Cup-Spieler nach seinem Erstrunden-K.o. bei den US Open 2015 gesagt.

Über die Zeit nach der Karriere macht sich Haas allerdings bereits seit längerem Gedanken. "Ich denke, Tennis wird immer ein Teil meines Lebens bleiben. Ich kann mir vorstellen, jüngeren Spielern zu helfen, sie zu unterstützen. In welchem Rahmen das alles passieren kann, ist noch offen", sagte der Vater zweier Töchter unlängst.

(old/dpa)
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