Tennis Sara Errani erklärt positiven Dopingtest mit Tortellini-Unfall

London · Sara Errani war einst die Nummer fünf der Tennis-Welt und stand im Finale der French Open. Nun darf die Italienerin wegen eines rätselhaften, positiven Dopingtests zwei Monate lang nicht antreten.

 Sara Errani bei den US Open 2015.

Sara Errani bei den US Open 2015.

Foto: dpa, msc

Die frühere French-Open-Finalistin Sara Errani ist nach einem positiven Dopingtest gesperrt worden. Die einstige Nummer fünf der Tennis-Welt wurde vom Weltverband (ITF) rückwirkend vom 3. August an für zwei Monate aus dem Verkehr gezogen, wie die ITF am Montag in London mitteilte. Errani war bei einer Anti-Doping-Kontrolle am 16. Februar die Einnahme der verbotenen Substanz Letrozol nachgewiesen worden.

Ein weiterer Test am 7. Juni war nach ITF-Angaben negativ. Demnach werden die Ergebnisse der 30 Jahre alten Italienerin in der Zeit von Mitte Februar bis Anfang Juni gestrichen.

Errani führte den positiven Test auf die Brustkrebsmedikamente ihrer Mutter zurück. "Ich habe nie in meinem Leben und nie in meiner Karriere verbotene Substanzen eingenommen", schrieb die Tennisspielerin auf ihrer Facebook-Seite. Sie sei sich nicht bewusst, etwas falsch gemacht zu haben und sei sich auch sicher, nie aus Versehen eine Pille eingenommen zu haben.

Errani mutmaßte, dass es zu einer Nahrungsmittelverunreinigung gekommen sei. Laut Erranis Mutter sei das Medikament wohl versehentlich in Tortellini oder Brühe, die sie für ihre Tochter gekocht hatte, geraten. Sie hebe ihre Medizin in der Küche auf, um nicht zu vergessen, sie einzunehmen.

Die 30-jährige Errani war Mitte April über den positiven Befund informiert worden und hatte den Verstoß eingeräumt. Am 19. Juli war es zu einer Anhörung gekommen.

Errani hatte vor fünf Jahren im Finale von Roland Garros in Paris gestanden, das sie gegen die russische Weltklassespielerin Maria Scharapowa verloren hatte. In der Weltrangliste vom Montag belegte sie nur noch Platz 98. In der vergangenen Woche war die Italienerin beim WTA-Turnier in Washington angetreten und hatte das Achtelfinale erreicht. Im Doppel hat Errani mit ihrer Partnerin Roberta Vinci alle vier Grand-Slam-Turnier mindestens einmal gewonnen.

Im Tennis hatte vor allem der Dopingfall von Scharapowa für großes Aufsehen gesorgt. Die fünfmalige Grand-Slam-Turniersiegerin war bei den Australian Open 2016 positiv auf Meldonium getestet worden und musste eine 15-monatige Dopingsperre verbüßen. Seit Ende April ist die einstige Nummer eins wieder spielberechtigt.

(dpa)
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