Tennis in Miami Zverev geht es nur ums Geschäft

Eine müde Angelique Kerber scheidet beim Turnier in Miami aus, dagegen zeigt die Formkurve von Alexander Zverev vor dem Davis-Cup-Duell mit Spanien nach oben.

Alexander Zverev nach Sieg gegen Nick Kyrgios im Viertelfinale
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Zverev nach Sieg gegen Kyrgios im Viertelfinale

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Foto: rtr, sb4

Als Nick Kyrgios den letzten Ball ins Aus geschlagen hatte, huschte kaum erkennbar ein Lächeln über das Gesicht von Alexander Zverev. Tatsächlich blickte er nach dem eindrucksvollen Sieg gegen den Australier und dem Einzug ins Viertelfinale beim ATP-Turnier in Miami sehr ernsthaft drein, auch, als er unter dem Gekreische einiger Fans den Platz verließ. Zverev, würden sie in Amerika sagen, ist derzeit "all business" - was so viel bedeutet wie: Es geht ihm nur ums Geschäft. Ums Gewinnen.

"Ich bin offensichtlich sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich gespielt habe", sagte Zverev nach dem souveränen und nie gefährdeten 6:4, 6:4 über Kyrgios. Es scheint, als gehe es nach einem bisher holprigen Jahr nun stabil aufwärts mit dem besten deutschen Tennisspieler - eine gute Nachricht auch mit Blick auf das Viertelfinale im Davis Cup (6. bis 8. April) in Valencia. Ohne einen Zverev in Bestform besitzt Deutschland im Duell mit Spanien um Superstar Rafael Nadal kaum eine Chance auf eine Überraschung.

Gegen Kyrgios, gegen den er im direkten Vergleich nun zum 3:3 ausglich, zeigte sich Zverev in Miami nach den Dreisatz-Siegen gegen Daniil Medwedew (Russland) sowie David Ferrer (Spanien) stark verbessert. Vor allem: sehr konzentriert, "all business" eben. Nur 70 Minuten dauerte das Match, und nur im ersten Satz, als Kyrgios von 5:1 auf 5:4 verkürzen konnte, erlaubte sich der an Nummer vier gesetzte Hamburger ein paar Nachlässigkeiten. Im zweiten Satz hatte Kyrgios keine Breakchance.

In der Runde der letzten Acht trifft Zverev auf Borna Coric (Kroatien). Gegen die Nummer 29 der Weltrangliste hat er seine beiden bisherigen Duelle verloren, Zuletzt jenes im August in der zweiten Runde der US Open.

"Er hat sich stark verbessert. Er war in Indian Wells im Halbfinale, er ist hier im Viertelfinale - er spielt großartig", sagte Zverev respektvoll. Sollte er sich am Donnerstag durchsetzen, trifft er im Halbfinale auf Pablo Carreno Busta (Spanien) oder Kevin Anderson (Südafrika).

Deutschland ist in Miami nur noch durch Zverev vertreten, nachdem Angelique Kerber zuvor ein wenig die Luft ausgegangen war. Einen Tag nach dem fast dreistündigen Kraftakt gegen die chinesische Qualifikantin Wang Yafan kam die spürbar müde Kielerin im Viertelfinale böse unter die Räder: 1:6, 2:6 unterlag sie der US-Open-Siegerin Sloane Stephens (USA). Am Montag wird Kerber trotz eines insgesamt vernünftigen Auftritts in Miami damit wieder aus den Top-10 der Weltrangliste rutschen.

(sid)
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