Manipulation im Tennis Ex-Davis-Cup-Teamchef Irmler fordert Umdenken

Düsseldorf · Detlev Irmler, deutscher Davis-Cup-Teamchef in den 1970er-Jahren und aktuell Bundesliga-Teamchef beim Rochusclub Düsseldorf, fordert Konsequenzen nach den Manipulationsvorwürfen im Tennis.

 Detlev Irmler fordert nach den Manipulationsvorwürfen Konsequenzen.

Detlev Irmler fordert nach den Manipulationsvorwürfen Konsequenzen.

Foto: Horstmüller

"Das Geld ist einfach völlig falsch verteilt. Es gibt ein paar wenige, die können sehr gut vom Sport leben, der große Rest kratzt am Existenzminimum", sagte der 74-Jährige unserer Redaktion. "Einige jenseits der Top-80 müssen ja fast schon falsch spielen, um überhaupt überleben zu können. Da sind die Organisatoren gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Kriminellen es zumindest nicht so einfach zu machen."

Denkbar sei zum Beispiel festgeschriebene Mindestantrittsprämie für jeden Spieler, unabhängig davon, wie weit er im Turnier kommt.

Vor Beginn der Australian Open in Melbourne wurde der "weiße Sport" von Manipulations-Vorwürfen überschattet. In den vergangenen zehn Jahren sollen sogar auch Grand-Slam-Sieger Matches verschoben haben. Nach Informationen der BBC und BuzzFeed News sollen insgesamt 16 Spieler aus den Top 50 in Match-Manipulationen involviert gewesen sein.

Namen nannten die beiden Quellen allerdings nicht. Schiebung sei im Tennis "weitverbreitet", berichtete die BBC, die nach eigenen Angaben im Besitz belastender und bislang geheimer Berichte ist. Zudem wurden die Profispielervereinigung ATP und die "Korruptions-Polizei", eine 2008 gegründete Task Force mit dem offiziellen Namen "Tennis Integrity Unit (TIU)", indirekt beschuldigt, Verdachtsfälle nicht zielstrebig genug zu untersuchen.

(gic/RP)
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