Lisicki stellt Rekord auf 27 Asse: "Bum-Bum-Biene" macht ihrem Namen alle Ehre
Birmingham · "Bum-Bum-Bine" hat es erneut krachen lassen: Nach dem Geschwindigkeits-Weltrekord knackte Powerfrau Lisicki auch die Bestmarke der Asse in einem Match. 27 Mal hämmerte sie ihren Aufschlag direkt ins Feld.
Nach dem 27. Einschlag verlor Belinda Bencic die Nerven. Völlig frustriert schmiss die junge Schweizerin ihren Schläger auf den Rasen von Birmingham. 27 Asse in einem Match - so etwas hatte Bencic noch nicht erlebt. Zum Trost: So etwas hatte die gesamte Frauentenniswelt noch nicht erlebt.
Für den Weltrekord verantwortlich zeichnete Sabine Lisicki, vom Boulevard liebevoll "Bum-Bum-Bine" genannt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie eine Bestmarke aufgestellt, als sie in Stanford ein Aufschlaggeschoss mit beinahe 211 km/h übers Netz prügelte. "Es ist schön, einen weiteren Rekord zu haben", flötete Lisicki nun bestens gelaunt.
27 Asse in nur zwei Sätzen! Zum Vergleich: Am gleichen Tag gelangen dem kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic (2,11 m groß) beim Rasenturnier in Halle/Westfalen gegen Alexander Zverev "nur" 21 Asse. Die Bestmarke bei den Frauen hatten bislang US-Superstar Serena Williams und die Estin Kaia Kanepi mit jeweils 24 Assen gehalten.
Die Spielerinnenvertretung WTA kreierte schnell einen neuen Begriff für die Leistungen der Powerfrau Lisicki. Die 25 Jahre alte Berlinerin habe "Aufschlag-Geschichte" geschrieben, ließ die WTA auf ihrer Homepage verlauten und zeigte den kurzweiligen Zusammenschnitt aller Asse im Video.
"Natürlich ist der Aufschlag auf Gras eine gute Waffe, und ich liebe es, auf Rasen zu spielen", sagte Lisicki nach dem 6:1, 7:6 (7:4) über Bencic. Ein Geheimnis verriet sie damit nicht. Trotz ihrer Gras-Allergie blüht sie regelmäßig auf, wenn es im Sommer über den Kanal auf die Grüns der Insel geht. 2011 triumphierte Lisicki in Birmingham, 2013 stoppte erst die Französin Marion Bartoli ihren Triumphzug im Finale von Wimbledon.
Bis zum ersten Auftritt auf dem Heiligen Rasen bereitet sich Lisicki weiter in Birmingham vor, am Donnerstagnachmittag spielt sie ihr Achtelfinale gegen die Slowakin Magdalena Rybarikova. Ebenfalls noch im Turnier ist Angelique Kerber (Kiel). Die deutsche Nummer eins, trotz ihres schwachen Aufschlags ebenfalls stark auf Rasen, trifft auf die ehemalige Weltranglistenerste Jelena Jankovic (Serbien).