Tennis Kohlschreiber kämpft sich ins Viertelfinale

Hamburg · Aufatmen bei Turnierdirektor Michael Stich und dem Hamburger Tennispublikum: Einen Tag nach dem Erstrunden-Aus von Nachwuchshoffnung Alexander Zverev bei den German Open am Hamburger Rothenbaum hat wenigstens der topgesetzte Philipp Kohlschreiber nach Startschwierigkeiten das Achtelfinale überstanden.

 Philipp Kohlschreiber bleibt dem Turnier in Hamburg erhalten.

Philipp Kohlschreiber bleibt dem Turnier in Hamburg erhalten.

Foto: dpa, dbo kno

Der Augsburger besiegte den weithin unbekannten Argentinier Nicolas Kicker nach 1:51 Stunden mit 4:6, 6:1 und 6:2 und darf damit bei seinem zwölften Auftritt in der Hansestadt weiterhin auf seinen ersten Turniersieg hoffen. Vor zwei Jahren war Kohlschreiber an der Elbe immerhin bis in die Vorschlussrunde vorgedrungen.

"Vielleicht werden Hamburg und ich ja irgendwann noch Freunde", hatte der 32-Jährige vor der Partie gesagt, doch dazu gegen den in der Anfangsphase schlag- und laufstarken Südamerikaner hatte der Davis-Cup-Spieler Anlaufschwierigkeiten. Im ersten Durchgang verwandelte Kicker, der erst sein drittes Match auf der ATP-Tour absolvierte, nach 48 Minuten seinen ersten Satzball zum 6:4.

Im zweiten Satz übernahm jedoch Kohlschreiber mehr und mehr die Initiative. Die Grundschläge des 32-Jährigen wurden druckvoller, entsprechend stieg bei seinem Gegner die Fehlerquote. In nur 29 Minuten ging dieser Teilabschnitt mit 6:1 an den Wahl-Kitzbüheler. Danach setzte sich die bessere Physis des Routiniers mehr und mehr durch. Kicker baute konditionell ab und resignierte zunehmend.

Der ehemalige Wimbledonsieger Stich könnte 23 Jahre nach seinem Triumph am Rothenbaum in Kohlschreiber seinen deutschen Nachfolger finden. Zwar hatte der erst 17 Jahre alte Juniorenspieler Louis Weßels aus Detmold am Dienstag bei seinem Tourdebüt überraschend die Runde der letzten 16 erreicht, dürfte aber am Donnerstag bei seinem ersten Auftritt auf dem Centre Court gegen den an Nummer sieben gesetzten Martin Klizan aus der Slowakei an seine Grenzen stoßen.

Nicht wenige der rund 7000 Fans hatten zu Wochenbeginn sogar über ein das erste rein deutsche Finale seit 52 Jahren spekuliert. Doch die Hoffnungen darauf waren schon durch das Scheitern des Hamburgers Zverev, der gegen den Spanier Inigo Cervantes weit unter seinen Möglichkeiten blieb, obsolet geworden.

Kohlschreiber war erst durch die krankheitsbedingte Absage des Österreichers Dominic Thiem an die Spitze der Setzliste gerückt. Seinen bislang einzigen Turniersieg in diesem Jahr feierte er im Mai in München.

(areh/sid)
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