WTA-Finale Scharapowa schlägt Halep im Spitzenmatch

Singapur · Superstar Maria Scharapowa schrie ihre ganze Erleichterung heraus und zeigte immer wieder die Siegerfaust. Nach ihrer eindrucksvollen Demonstration der eigenen Stärke hat sich die charismatische Russin beim WTA-Finale in Singapur in die Rolle der Favoritin gespielt.

WTA-Finale: Maria Scharapowa besiegt Simona Halep
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Foto: afp, ROS/tbr

Durch das 6:4, 6:4 in einem hochklassigen Schlagabtausch mit der topgesetzten Simona Halep (Rumänien) feierte Scharapowa in der Roten Gruppe ihren zweiten Sieg im zweiten Match. "Es war eine wirklich harte Angelegenheit. Es gab die Momente, die man überstehen muss, wenn man lange nicht gespielt hat", sagte die Weltranglistenvierte Scharapowa (28).

Die zuletzt von einer Handgelenk- und Bein-Verletzung geplagte Scharapowa hatte nach ihrer Niederlage im Wimbledon-Halbfinale Mitte Juli keine Partie mehr zuende gespielt und war quasi ohne Matchpraxis in den südostasiatischen Stadtstaat gereist. Ungeachtet dessen zeigte die fünfmalige Grand-Slam-Gewinnerin gegen Halep ihre ganze Klasse. Selbst als die Rumänin im zweiten Satz den Rückstand von 1:5 noch einmal auf 4:5 verkürzt hatte, behielt Scharapowa kühlen Kopf.

Halep, die ihre erste Niederlage im diesjährigen Event kassierte, hatte im vergangenen Jahr im Endspiel von Singapur gestanden, dort aber gegen die diesmal fehlende Branchenführerin Serena Williams (USA) verloren.

Ihre endgültige Qualifikation für das Halbfinale will Scharapowa am Donnerstag im abschließenden Vorrundenspiel gegen Flavia Pennetta (Nr. 7) perfekt machen. Die italienische US-Open-Siegerin, die nach dem Turnier ihre Karriere beendet, bezwang am Dienstag Agnieszka Radwanska (Polen/Nr. 5) mit 7:6 (7:5), 6:4 und wahrte mit dem ersten Sieg ihre Halbfinal-Chance. Radwanska hat indes nach zwei Niederlagen nur noch geringe Chancen auf den Sprung in die Runde der letzten Vier.

Dabei wollte Scharapowa vor dem Start der inoffiziellen WM nichts von der Favoritenrolle wissen und stapelte tief. "Es ist für mich eine Herausforderung, in den Gruppenmatches wettbewerbsfähig zu sein und gesund zu bleiben", sagte die bestverdienende Sportlerin der Welt (knapp 30 Millionen Dollar pro Jahr).

Besonders der Wettkampf auf dem Court fehlte "La Schara" in den Wochen ohne Turnierteilnahme. "Es war schon frustrierend, weil man trainiert hat, aber sich die Belohnung im Match nicht abholen konnte. Damit meine ich nicht etwaige Siege, sondern einfach nur die Möglichkeit, Verbesserungen im Training in die Spiele zu transportieren", sagte die frühere Nummer eins, die ein für ihre Verhältnisse enttäuschendes Tennisjahr hinter sich hat.

Scharapowa holte nur zwei Turniersiege (Brisbane und Rom), spielte einschließlich Fed Cup gerade mal 43 Matches zu Ende (Bilanz 35:8) und schaffte es bei den vier Grand-Slam-Turnieren nur in Melbourne bis ins Finale.

Zum Auftakt in der Weißen Gruppe hatte Angelique Kerber (Kiel/Nr. 6) am Montag nach einer ganz starken Leistung die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien (Nr. 4) mit 6:2, 7:6 (7:3) bezwungen. Die deutsche Nummer eins Kerber trifft am Mittwoch (12.30 Uhr MEZ) auf die an Position zwei gesetzte Garbine Muguruza (Spanien). Kvitova bekommt es im Linkshänderinnen-Duell mit ihrer Landsfrau Lucie Safarova (Nr. 8) zu tun, die sich Muguruza mit 3:6, 6:7 (4:7) geschlagen geben musste.

(sid)
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