ATP-Turnier in München Haas spricht vom Karriereende

München · Am Tag der Arbeit musste sich Tommy Haas kaum verausgaben. Mit einem überzeugenden Sieg und im Schnelldurchgang zog der 34 Jahre alte gebürtige Hamburger beim ATP-Turnier in München in das Achtelfinale ein.

Das ist Tommy Haas
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In einem Hemd mit weiß-blauen bayerischen Rauten fegte der hochmotivierte Haas den Stuttgarter Michael Berrer mit 6:0, 6:2 vom Centre Court und gewann damit sein erstes Sandplatz-Match auf der Tour seit den French Open 2009. "Ich bin positiv überrascht von meiner Leistung", sagte er nach seinem Erfolg vor vollbesetzten Rängen und ergänzte zufrieden: "Solche Tage, das ist der Grund, warum ich das noch mache."

Nach seinem ersten Einzelsieg bei den BMW Open seit 2005 trifft Haas am Mittwoch auf den an Nummer eins gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga. "Das ist natürlich ein ziemlich hartes Los", sagte Haas. Tsonga, derzeit Nummer fünf der Weltrangliste, hatte in der ersten Runde ein Freilos erhalten - ebenso wie Philipp Kohlschreiber aus Augsburg, der in seinem Auftaktmatch am Donnerstag gegen Ernests Gulbis aus Lettland spielt. Ebenfalls in der zweiten Runde stehen Dustin Brown (Winsen/Aller) und Matthias Bachinger (München) - im Gegensatz zu Philipp Petzschner (Bayreuth), der dem zweimaligen Turniersieger Michail Juschni (Russland) mit 5:7, 5:7 unterlag.

Haas ist der Senior im Feld

Bei strahlendem Sonnenschein und knapp 5000 Zuschauern auf dem vollen Hauptplatz hatte sich Haas vorgenommen, "mein bestes Tennis zu spielen", und er stellte fest: "Es ist mir gut gelungen." Vor allem im ersten Satz spielte Haas, Senior des mit 450.000 Dollar dotierten Turniers, Katz und Maus mit Berrer. Dem Schwaben gelangen bei der Verabreichung der "Höchststrafe" im ersten Durchgang, der nicht einmal 19 Minuten dauerte, nur drei Punkte. Nach 51 Minuten war für Berrer Schluss. Ausgeschieden sind außerdem Tobias Kamke (Lübeck), Daniel Brands (Deggendorf) und Cedric-Marcel Stebe (Vaihingen/Enz).

Nach der Partie kokettierte Altstar Haas laut mit seinem baldigen Abschied von der Tennisbühne. Vor allem die häufigen Verletzungsprobleme nagen mehr und mehr am 34-Jährigen. "Bei mir ist das immer eine Achterbahnfahrt. Ich weiß nicht, wie lange ich mir das noch antue", sagte die einstige Nummer zwei der Welt

Der erste deutsche Sieg war zuvor Dustin Brown gelungen. Der Rasta-Man aus Niedersachsen mit Wohnort Montego Bay/Jamaika, der sich auf der Anlage des MTTC Iphitos zuvor durch die Qualifikation gekämpft hatte, gewann das deutsche Duell gegen Daniel Brands, der mit einer Wildcard ins Hauptfeld gerutscht war, mit 6:4, 6:3. In der zweiten Runde, in der er im Vorjahr in München gescheitert war, trifft Brown diesmal auf Marcos Baghdatis aus Zypern. Baghdatis, 2006 Finalist der Australian Open, einige Mühe mit Tobias Kamke, den er schließlich mit 6:1, 3:6, 6:3 besiegte.

Bachinger trifft auf Baghdatis

Baghdatis, derzeit auf Rang 39 der Weltrangliste platziert, ist in München an Nummer acht gesetzt - von der Papierform wesentlich höher einzuschätzen ist deshalb der nächste Gegner von Matthias Bachinger. Der Münchner, beim Turnier in Bukarest in der vergangenen Woche erst im Halbfinale gestoppt, trifft nach seinem 7:6 (7:3), 6:2 gegen Alejandro Falla (Kolumbien) nun auf Marin Cilic. Der Kroate ist die Nummer 24 der Welt und in München an drei gesetzt.

Neben Brands, Kamke und Berrer war das erste Match in München auch für Cedric-Marcel Stebe bereits das letzte. Stebe unterlag dem Ukrainer Sergej Stachowski mit 6:7 (3:6) 3:6. Stachowksi ist damit der erste Gegner des an Nummer zwei gesetzten Feliciano Lopez: Der Spanier hatte wie Tsonga, Cilic und Kohlschreiber für die erste Runde ein Freilos erhalten.

(dpa)
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