French Open in Paris Sieg in 65 Minuten: Williams macht kurzen Prozess mit Errani

Paris · Superstar Serena Williams kommt auf dem Weg zu ihrem 20. Grand-Slam-Titel ins Rollen. Nachdem die Branchenführerin aus den USA bislang mehr schlecht als recht durch die French Open gestolpert war, fertigte sie Deutschland-Schreck Sara Errani im Viertelfinale in zwei Sätzen ab. Nach nur 65 Minuten verwandelte Williams ihren vierten Matchball zum 6:1, 6:3.

French Open: Serena Williams fertigt Sara Errani im Viertelfinale ab
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Williams fertigt Errani ab

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Im Halbfinale am Donnerstag (15 Uhr/Eurosport) trifft die 33-Jährige auf die krasse Außenseiterin Timea Bacsinszky. Die Schweizerin gewann das Duell der Viertelfinal-Debütantinnen gegen die Belgierin Alison van Uytvanck 6:4, 7:5. Ihr bis dato bestes Grand-Slam-Ergebnis war die dritte Runde bei den US Open 2015 und den Australian Open 2015. Ebenfalls am Donnerstag spielen Ana Ivanovic (Serbien) und Lucie Safarova (Tschechien) um den Finaleinzug.

"Ich wusste, was mich heute erwartet. Ich habe mich ziemlich wohl gefühlt da draußen, aber ich wusste auch, dass ich gut starten muss. Gegen sie ist es immer schwierig, wenn es eng wird", sagte Williams, die trotz ihrer Überlegenheit nach eigener Aussage überrascht ist, noch immer im Turnier zu sein.

Ruft Serena Williams ihr Potenzial wie gegen Errani ab, ist sie jedoch von keiner Gegnerin auf der Welt zu stoppen. Im Weg stehen kann sie sich nur selbst — auch auf der weniger geliebten roten Asche. Nachdem Williams in den Runden zuvor dreimal den ersten Satz verschlafen und verloren hatte, unter anderem gegen die junge Deutsche Anna-Lena Friedsam aus Neuwied, war sie nun von Beginn an hellwach.

Sandplatz-Spezialistin Errani, die zuvor Carina Witthöft (Hamburg), Andrea Petkovic (Darmstadt) und Julia Görges (Bad Oldesloe) aus dem Turnier geworfen hatte, wurde von Williams' Wucht zu Beginn förmlich überrollt. Was angesichts der Statistik schon vor dem Match zu erwarten gewesen war: In acht Begegnungen hatte Errani (28) bis zu diesem Viertelfinale gerade einmal zwei Sätze gewonnen.

Was den kommenden Gegnern noch mehr Respekt einflößen dürfte: Williams kann sich weiter steigern. In Sachen Präzision und Beinarbeit fehlten selbst gegen Errani noch einige Prozent. Mental macht ihr in großen Matches ohnehin niemand etwas vor.

Nur noch zwei Siege fehlen Williams bis zu ihrem dritten Paris-Titel nach 2002 und 2013. Es wäre ein weiterer Meilenstein in ihrer einzigartigen Karriere, und Steffi Graf müsste mehr denn je um ihre Bestmarke bangen. 22 Titel bei den vier Majors gewann die "Gräfin" von 1987 bis 1999, mehr als alle anderen Spielerinnen in der Geschichte des Proftennis.

Zudem ist Graf (1988) in der Open Era die einzige, die den Grand Slam gewonnen hat - die Titel in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York in einem Kalendarjahr. Noch. Denn schon schimmert auch dieses Kunststück am Horizont. Triumphiert Australian-Open-Siegerin Williams auch in Paris, werden sich die Fragen danach häufen.

(sid)
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