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French Open in Paris Djokovic stößt Nadal vom Thron

Paris · In den Tränen des entthronten Sandplatzkönigs spiegelte sich die Tragweite seiner Niederlage. Verheult und mit brüchiger Stimme saß Rafael Nadal im Bauch des Court Philippe Chatrier und versuchte, Haltung zu wahren. Es gelang ihm nicht.

French Open: Novak Djokovic schaltet Rafael Nadal aus
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Djokovic schaltet Sandplatzkönig Nadal aus

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Wie auch? Das Debakel im Viertelfinale der French Open hatte er nicht kommen sehen. Neunmal hat Nadal den Coup des Mousquetaires gewonnen, nur einmal in 71 Matches, vor sechs Jahren gegen den Schweden Robin Söderling, hatte er sein Wohnzimmer als Verlierer verlassen.

Im 72. Match im Stade Roland Garros gingen Nadal und mit ihm sein Traum von La Decima unter. Novak Djokovic, der beste Tennisspieler der Gegenwart, ließ dem Spanier beim 7:5, 6:3, 6:1 nicht den Hauch einer Chance. "Ich hatte meine Momente, aber er war besser. So einfach ist das", sagte Nadal, und der Kloß in seinem Hals war nicht zu überhören. Er blieb auch, als Nadal trotzig verkündete: "Ich habe 2009 verloren. Das war nicht das Ende. Ich habe 2015 verloren. Auch das wird nicht das Ende sein."

Und doch beschlich die 15.000 Zuschauer in den zweieinhalb Stunden auf dem Court Central das Gefühl, dass hier und heute eine Ära endet und eine neue beginnt. Was Nadal an seinem 29. Geburtstag auch versuchte, Djokovic gab eine Antwort. Als hätten sie die Rollen getauscht - alle sechs Duelle zuvor in Paris hatte Nadal für sich entschieden.

"Alles ist gut gelaufen"

"Den gesamten Weg über habe ich stark gespielt. Ich habe ihm keinen Platz gegeben, die Ballwechsel zu dominieren", sagte Djokovic: "Alles ist gut gelaufen." Auch, weil Nadal einige Fehler produziert habe, "die untypisch für ihn sind".

Von Punkt zu Punkt, selbst als Nadal im ersten Satz seinen 0:4-Fehlstart korrigierte, drängte sich immer mehr eine Frage auf: Wer soll diesen Djokovic eigentlich noch stoppen? Nicht einen Satz hat er bislang beim Höhepunkt dieser Sandplatzsaison verloren, seine letzte Niederlage liegt mehr als drei Monate zurück. Nadal war dagegen mit ungewöhnlich vielen Rückschlägen auf seinem Lieblingsbelag zu seinem Lieblingsturnier gefahren.

Selbstvertrauen hier, Zweifel dort. Nach fünf vergebenen Satzbällen ging Djokovic in Führung. Trainer Boris Becker erhob sich, klatschte und nickte anerkennend. War das der Moment, in dem er erkannte, dass seinem Schützling das eigene Schicksal erspart bleiben wird? Becker hat die French Open nie gewonnen, es blieb ein Makel in der Bilderbuch-Karriere des dreimaligen Wimbledonsiegers.

Die Geschichte der Sätze zwei und drei ist schnell erzählt: Djokovic nahm Nadal dessen Aufschlag zum 5:3 ab und brach damit den Widerstand des Mallorquiners. Nun mischten sich sogar ein paar Pfiffe unter die Beifalls-Bekundungen. Viele Zuschauer hatten auf eine epische Schlacht wie im Finale der Australian Open 2012 gehofft, das Djokovic nach beinahe sechs Stunden gewann.

Zu solch einer Ausnahmeleistung war Nadal an diesem Tag jedoch nicht fähig. Mit Mühe ersparte er sich die Demütigung im dritten Durchgang. Djokovic triumphierte und ist nur noch zwei Spiele von seinem ersten Titel in Paris entfernt. Im Halbfinale trifft er am Freitag (13.00 Uhr/Eurosport) auf den Briten Andy Murray, der gegen den Spanier David Ferrer 7:6 (7:4), 6:2, 5:7, 6:1 gewann und auf Sand in diesem Jahr ungeschlagen bleibt.

(sid)
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