Unter den Augen von Schweinsteiger Ivanovic steht erstmals seit 2008 wieder im Halbfinale

Paris · Auf der Tribüne jubelte Bastian Schweinsteiger, als wäre er gerade zum zweiten Mal Weltmeister geworden. Unten auf der roten Asche des Court Philippe Chatrier warf Ana Ivanovic Kusshände ins Publikum.

Ana Ivanovic zieht mühelos ins Halbfinale ein
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Ivanovic zieht mühelos ins Halbfinale ein

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Beflügelt, geradezu inspiriert zog die serbische Tennisspielerin ins Halbfinale der French Open ein. Dort hatte sie zum letzten Mal vor sieben Jahren gespielt - und anschließend den wichtigsten Sandplatztitel der Welt gewonnen. Am Donnerstag spielt Ivanovic gegen Lucie Safarova (Nr. 13) um ihr drittes Endspiel in Roland Garros nach 2007 und 2008. Die Tschechin setzte sich mit 7:6, 6:3 gegen Garbine Muguruza aus Spanien durch.

Ivanovic ließ der 20 Jahre jungen Elina Switolina aus der Ukraine bei stürmischen Bedingungen kaum eine Chance und gewann 6:3, 6:2, schon die vorherigen sechs Duelle auf der Profitour hatte die frühere Nummer eins der Welt für sich entschieden. Es ist also keine große Überraschung, dass Ivanovic am Donnerstag zum dritten Mal nach 2007 und 2008 um den Einzug ins Finale spielt. Zumindest zu diesem Zeitpunkt in Roland Garros nicht mehr.

Vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison hatte die Tennis-Schönheit kaum ein Experte auf dem Zettel gehabt, dabei gehört sie als Siebte zu den Top-Spielerinnen der Tour. Die hochgehandelten Simona Halep (Rumänien) und Maria Scharapowa (Russland), die Finalistinnen des Vorjahres, sind bereits ausgeschieden. Auch alle deutschen Hoffnungen platzten frühzeitig. Mitfavoritin Angelique Kerber (Kiel) spielte am Sonntag in der Tennis-Bundesliga.

Nach ihrem Höhenflug in jungen Jahren, der ihr erst den Coup Suzanne Lenglen und dann die Führung im WTA-Ranking einbrachte, war Ivanovics Karriere ins Stocken geraten. Nur noch zweimal hatte sie seitdem überhaupt ein Grand-Slam-Viertelfinale erreicht, bei den US Open 2012 und den Australian Open 2013. Ziemlich wenig für eine Spielerin mit ihrem Potenzial.

Im reiferen Tennisalter von 28 Jahren ist sie nun zurück im Fokus und in einem Turnier vieler verblüffender Resultate die einzige verbliebene Spielerin neben der großen Serena Williams (USA), die überhaupt jemals einen Grand-Slam-Titel gewonnen hat.

(sid)
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