43 unerzwungene Fehler Williams trotz schwacher Leistung im Halbfinale

Paris · Die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams hat das drohende Aus im Viertelfinale der French Open gerade noch abwenden können. Die 34-Jährige aus den USA gewann trotz 43 unerzwungener Fehler mit 5:7, 6:4, 6:1 gegen die Weltranglisten-60. Julia Putinzewa.

French Open 2016: Serena Williams müht sich ins Halbfinale
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Serena Williams müht sich ins Halbfinale

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Nach 2:09 Stunden Kampf und Krampf verwandelte Williams auf dem Court Philippe Chatrier ihren vierten Matchball und schrie danach ihre Erleichterung heraus.

Im Halbfinale von Paris wartet nun am Freitag überraschend die ungesetzte Nürnberg-Gewinnerin Kiki Bertens. Die Weltranglisten-58. aus den Niederlanden entzauberte die letztjährige Semifinalistin Timea Bacsinszky (Schweiz/Nr. 8) mit 7:5, 6:2 und feierte ihren zwölften Sieg in Folge.

Die 24-jährige Bertens ist die erste Holländerin seit 1977, die wieder die Vorschlussrunde eines Major-Events erreichte. "Ich bin einfach nur glücklich. Jetzt will ich weiter Spaß haben", meinte Bertens.

Gegen eine derart niedrig platzierte Kontrahentin wie Putinzewa hatte Williams auf Grand-Slam-Niveau zuletzt vor vier Jahren verloren - ebenfalls bei den French Open. "Ich weiß nicht, wie ich heute noch gewinnen konnte, aber ich habe es irgendwie geschafft", sagte Williams.

Damit hat der amerikanische Superstar, der bei den Australian Open im Januar das Finale gegen Angelique Kerber (Kiel) verloren hatte, in Roland Garros weiter die Chance, in Sachen Major-Titel zu Steffi Graf (22) aufzuschließen.

Gegen Petkovic-Bezwingerin Putinzewa (21), die erstmals ein Major-Viertelfinale spielte, stand Williams zunächst völlig neben sich. Bei nasskalten Bedingungen (13 Grad Celsius) war die Nummer eins vor allen Dingen läuferisch überhaupt nicht auf der Höhe.

Mit ihrem 24. unerzwungenen Fehler ermöglichte sie der lange fast fehlerfrei agierenden Putinzewa den Gewinn des ersten Satzes. Die Zuschauer quittierten dies mit einem ungläubigen Raunen.

In der Folge ließ Williams ihre nur 1,63 Meter große Gegnerin nach einer 4:1-Führung ausgleichen und musste danach beim 4:4 zwei Breakbälle abwehren.

In den entscheidenden Momenten zeigte die jüngere Williams-Schwester dann aber ihre gewohnte Nervenstärke. Die 34-Jährige greift beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt nach ihrem vierten Paris-Titel seit 2002.

(old/sid)
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