Australian Open Djokovic gegen Federer elektrisiert Melbourne

Melbourne · Kaum war das eine Gigantenduell Geschichte, rüstete sich Melbourne schon für das nächste Kräftemessen zweier Superstars. Der topgesetzte Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien) machte bei den Australian Open durch ein klares 6:3, 6:2, 6:4 gegen Kei Nishikori aus Japan (Nr. 7) den Halbfinal-Knaller gegen Roger Federer perfekt.

Novak Djokovic macht Halbfinale gegen Roger Federer perfekt
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Djokovic macht Halbfinale gegen Federer perfekt

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"Das ist immer eine besondere Herausforderung. Roger ist ein großer Champion, vor dem ich sehr viel Respekt habe", sagte Djokovic vor dem 45. Vergleich mit dem "FedExpress" — beide haben 22 Partien gewonnen. 2015 hatten sich Djokovic und Federer in den Endspielen von New York und Wimbledon gegenüber gestanden.

Grand-Slam-Rekordsieger Federer (Schweiz/Nr. 3) hatte sich am Dienstag beim 7:6 (7:4), 6:2, 6:4 gegen den Tschechen Tomas Berdych (Nr. 6) ebenfalls in starker Form präsentiert. Federer will in dieser Saison unbedingt seinen 18. Major-Titel holen. "Das ist ein Grund, warum ich noch spiele. Und ich spüre auch, dass ich alle Jungs da draußen schlagen kann", sagte der 34-Jährige am "Australia Day".

Ihre Ausnahmestellung unterstrich am neunten Turniertag auch Branchenführerin Serena Williams, die ihren siebten Melbourne-Titel seit 2003 holen möchte. Die Amerikanerin demontierte ihre Erzrivalin Maria Scharapowa aus Russland (Nr. 5) im Viertelfinale mit 6:4, 6:1.

"Ich wusste, dass ich gegen solch eine Kontrahentin mit viel Feuer spielen muss", sagte Williams (34), die nun am Donnerstag im Halbfinale auf Agnieszka Radwanska (Nr. 4) trifft. Die WTA-Weltmeisterin aus Polen machte beim 6:1, 6:3 gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro (Nr. 10) kurzen Prozess.

Der 18. Sieg über Scharapowa in Folge war aber ein deutliches Statement der jüngeren Williams-Schwester. "Sie ist einfach unheimlich explosiv und auf einem anderen Level. Serena sorgt dafür, dass man immer weiter an sich arbeitet und inspiriert ist", meinte Scharapowa. Das Trauma der bestverdienenden Sportlerin der Welt heißt längst Williams. Zuletzt hat Scharapowa 2004 ein Match gegen das Kraftpaket aus Florida gewonnen.

Selbst von einer Lebensmittelvergiftung in den Tagen zuvor ließ sich Williams nicht beeinflussen. Mit ihrem 22. Grand-Slam-Coup könnte die Weltranglistenerste in Sachen Major-Titel zu Steffi Graf aufschließen. "Daran denke ich aber nicht. Alles ist für mich ein Bonus, denn ich hätte nie gedacht, dass ich in diesem Alter überhaupt noch spiele", sagte sie nach 20 Jahren auf der WTA-Tour.

An ein Karriereende denkt Williams, die einst eine lebensgefährliche Lungen-Embolie erlitten hatte, offensichtlich weiterhin nicht. Auf die Frage eines Journalisten, ob es in diesem Jahr ihr letzter Auftritt bei den Australian Open sei, antwortete Williams keck: "Ich denke nicht. Aber vielleicht wissen Sie etwas, was ich nicht weiß."

(seeg/sid)
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