Ausralian Open Djokovic beschert Becker "ungeahnte Glücksmomente"

Wer soll ihn schlagen? Novak Djokovic geht als haushoher Favorit in die Australian Open. Auch Trainer Boris Becker schwärmt von "The Perfect One".

Novak Djokovic feiert mit Boris Becker nach Finalsieg bei den US Open
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Djokovic umarmt Becker nach Finalsieg

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Er beschert Boris Becker "ungeahnte Glücksmomente" - doch kurz vor Beginn der Australian Open dachte "The Perfect One" erst einmal an sich selbst. Genüsslich packte Titelverteidiger Novak Djokovic bei einer Pressekonferenz im Melbourne Park eine dicke Praline aus und verschlang das Teil mit zwei Bissen. "Ist das guuuut - herrlich", sagte der Serbe schmunzelnd.

Djokovic nahm sich die Zeit, vor den Journalisten über die Faszination von Süßigkeiten zu sinnieren. Derweil stellte sich der Rest der Tennis-Welt vor Beginn des ersten Major-Turniers des Jahres nur eine Frage: Wer kann die Nummer eins der Welt 2016 stoppen? "Eigentlich hätte es Novak verdient, dass momentan hinter seinem Namen ein Sternchen steht, weil er extrem gut spielt", sagte Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer aus der Schweiz.

Erst vor gut einer Woche hatte Djokovic im Finale von Doha French-Open-Rekordsieger Rafael Nadal (6:1, 6:2) regelrecht demontiert. Der Spanier hatte danach gesagt, er habe zuvor "noch niemanden auf diesem perfekten Level Tennis spielen sehen".

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Kein Wunder, dass Becker im Interview mit tennisnet.com von Djokovic (28) schwärmte: "Es ist eine wunderbare Reise mit ihm. Ich erlebe ungeahnte Glücksmomente." Vor zwei Jahren waren die "Aussie Open" die erste Bewährungsprobe des Duos Djokovic/Becker. 24 Monate später dominiert der fünfmalige Melbourne-Champion die Szene wie nicht allzu viele vor ihm.

Djokovic holte 2015 drei der vier Grand-Slam-Titel und leistete sich in 88 Matches nur sechs Niederlagen. "Das war zweifelsohne die beste Saison meiner bisherigen Karriere. Ich habe jeden Moment auf dem Court genossen, es war wunderbar", berichtete er.

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Nicht wenige Experten trauen Djokovic in diesem Jahr sogar den Gewinn des Golden Slam zu - die Kombination aus vier Major-Triumphen und der olympischen Einzel-Goldmedaille. Der French-Open-Coup fehlt ihm bislang allerdings noch in seinem Potpourri. Djokovic selbst vermeidet die Formulierung konkreter Ziele. "Ich will versuchen, das gewonnene Selbstvertrauen in diese Saison zu transportieren", sagte er.

Mit Federer wird sich Djokovic in den kommenden Monaten auch einen Zweikampf abseits des Courts liefern. Einer der beiden Superstars wird wohl der erste "100-Millionen-Dollar-Mann" im Welt-Tennis. Federer hat bislang 97,34 Millionen Dollar verdient, Djokovic strich 94,25 Millionen Dollar ein. Bei den Australian Open allerdings kann noch keiner von beiden die Preisgeld-Schallmauer durchbrechen. Der Sieger Down Under kassiert 2,33 Millionen Dollar.

Becker jedenfalls, der vor 20 Jahren in Melbourne als letzter deutscher Spieler ein Major-Tournament gewann, ist begeistert von Djokovic. "Er will immer lernen, Tag für Tag. So sind Champions", sagte der dreimalige Wimbledonsieger Becker und nannte Djokovic "perfekt". Mit ihm lohne sich "jede Minute Arbeit."

Und gute Manieren hat "The Perfect One" natürlich auch. Bevor er sich selbst die Schoko-Praline gönnte, versorgte er die Medienvertreter höchstpersönlich mit reichlich Naschwerk.

(sid)
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