Australian-Open-Siegerin "Ich freue mich über den Kerber-Boom"

Frankfurt/Main · Angelique Kerber ist nach ihrem Melbourne-Triumph wieder in Deutschland angekommen. Die neue Nummer zwei der Tennis-Weltrangliste wurde von Freunden und Fans begrüßt.

Dann ging die Reise der Australian-Open-Siegerin weiter über Berlin ins polnische Puszczykowo, wo sie in der Nähe ihrer Großeltern wohnt. Vorher sprach sie am Flughafen über ihr Gefühlsleben.

Angelique Kerber am frühen Morgen in Frankfurt gelandet
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Kerber wird am Frankfurter Flughafen empfangen

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Foto: dpa, fve kno

Angelique Kerber, willkommen zurück in Deutschland - wie sind die Stunden nach dem Party-Marathon in Melbourne verlaufen?

Angelique Kerber Ich habe 25 Stunden geschlafen und außerdem die ganzen Emotionen noch einmal Revue passieren lassen. Ein Traum ist wahr geworden. Ich habe das erreicht, woran ich so lange gearbeitet habe. Jetzt als Grand-Slam-Siegerin hier anzukommen, ist etwas ganz Spezielles. Seitdem ich Melbourne verlassen habe, haben mich alle erkannt - irgendwie ist alles ganz anders.

Wie fühlt es sich an, als Australian-Open-Siegerin aus dem Flugzeug zu steigen?

Kerber Das ist ein unglaubliches Gefühl. Vor einem Monat saß ich an Weihnachten noch zu Hause und wusste nicht, wie das Jahr beginnen wird und wie ich mich vorbereitet habe. Und jetzt, vier Wochen später, stehe ich hier als Grand-Slam-Siegerin. Ich weiß nicht, was sich alles verändern wird - aber ich glaube, da wird einiges auf mich zukommen.

In Deutschland haben Millionen Ihren Erfolg in Australien verfolgt - was bedeutet Ihnen das?

Kerber Dieser Erfolg ist für mich etwas ganz Besonderes - aber es ist auch sehr wichtig, dass der Tennis-Boom in Deutschland wieder gestiegen ist. Dass alle vor dem Fernseher saßen, die Daumen gedrückt und das mitverfolgt haben. Ich freue mich, dass ein 'Kerber-Boom' entstanden ist, und dass die Schlagzeile, von der ich immer geträumt habe - 'Kerber gewinnt ein Grand-Slam-Turnier' -, geschrieben worden ist.

Angelique Kerber feiert im schicken Kleid und mit Champagner ihren Triumph
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Kerber feiert im schicken Kleid und mit Champagner

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Foto: afp, fk

Was bedeutet der Sieg in Australien für Ihre eigene Karriere?

Kerber Ich bin gespannt, aber ich freue mich darauf. Ich habe jetzt das erreicht, wovon jede Tennis-Spielerin träumt. Ich habe in den letzten Jahren mein Bestes gegeben. Jetzt habe ich das erreicht und bin gespannt, was auf mich zukommt. Ich freue mich auf alles.

Seit Montag sind Sie ganz offiziell die Nummer zwei der Weltrangliste ...

Kerber Das fühlt sich sehr gut an. Die Nummer zwei der Welt zu sein, das schafft nicht jeder. Ich habe einfach allen gezeigt, was ich kann. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Ich bin seit vier Jahren in den Top Ten - was will man mehr?! Ich kann jetzt sagen, ich bin eine Grand-Slam-Siegerin und die Nummer zwei der Welt - das kann mir niemand mehr nehmen.

In Australien sind Sie in den Yarra River gesprungen - gibt es noch andere offene Wetten?

Kerber Wir haben immer gesagt, dass wir, wenn ich irgendwann mal ein Grand-Slam-Turnier gewinne, mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug springen - und das wird jetzt bald passieren. Einen Tanzkurs werden wir auch noch bestreiten, irgendwann bald, und ein Tattoo wird glaube ich auch noch gestochen.

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Die Tennis-Weltrangliste der Damen

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Foto: AP/Fernando Llano

Für Sie geht es fast direkt zum Fed Cup weiter, wo auch Andrea Petkovic wartet, die Ihnen über Twitter ja einen Heiratsantrag gemacht hat ...

Kerber Ja klar, ich freue mich jetzt auf die Mädels. Und die Petko ... was soll ich sagen?! Ich kenne Andrea sehr gut, und ich weiß, dass sie komplett mit mir mitgefiebert und mir die Daumen gedrückt hat.

2016 stehen auch noch die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro an - welchen Stellenwert hat das Turnier in Brasilien für Sie?

Kerber Olympia war immer ein Kindheitstraum. Ich habe ja schon vor vier Jahren in London die Olympischen Spiele mitgemacht. Ich war noch nie in Rio und wollte da schon immer mal hin. Das ist ein Traum, und ich hoffe, den kann ich mir dieses Jahr erfüllen und vielleicht sogar die ein oder andere Medaille mitbringen.

(sid)
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