Absage für Australian Open Murrays Leidenszeit geht weiter

Melbourne · Der Verzicht von Andy Murray auf die Australian Open kommt nicht überraschend. Der Schotte plagt sich seit Monaten mit Beschwerden an der rechten Hüfte. Wie es für den 30-Jährigen weitergeht, ist offen.

Wimbledon 2017: Andy Murray scheitert an Sam Querrey
18 Bilder

Titelverteidiger Murray scheitert an Querrey

18 Bilder
Foto: rtr, sw

Mit der Absage für die Australian Open muss der frühere Weltranglisten-Erste Andy Murray den nächsten bitteren Rückschlag bei der erhofften Rückkehr auf die Tennis-Tour hinnehmen.
Der fünfmalige Finalist wird wegen seiner anhaltenden Hüftprobleme beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison fehlen, das am 15. Januar beginnt. Das erklärte er am Donnerstag, nachdem sich der Schotte am Dienstag noch Bedenkzeit bis zum Wochenende gegeben hatte.

"Leider werde ich in diesem Jahr nicht in Melbourne spielen", sagte der 30-Jährige am Donnerstag in einer Mitteilung der Organisatoren.
"Ich werde in Kürze nach Hause fliegen, um alle Optionen zu haben." Dazu gehört auch eine Operation, die Murray eigentlich vermeiden möchte, weil die Erfolgschancen aus seiner Sicht nicht so groß sind wie erhofft. Die Hüft-Verletzung hatte Murray bereits im August vergangenen Jahres zum Verzicht auf die US Open gezwungen. Danach hatte der Olympiasieger wochenlang pausiert. Bislang lässt er sich konservativ behandeln. Sein bislang letztes offizielles Match war die Viertelfinal-Niederlage in Wimbledon im Juli 2017.

In einer emotionalen Erklärung nach seiner Absage für das Vorbereitungsturnier in Brisbane hatte Murray via Instagram durchblicken lassen, wie sehr ihn die Zwangspause auch innerlich schmerzt. "Ich würde alles geben, um wieder da draußen zu sein", schrieb Murray. "Erst in den vergangenen Monaten habe ich begriffen, wie sehr ich dieses Spiel liebe." Zugleich musste Murray offenbar einsehen, dass er sein bestes Niveau derzeit nicht erreicht.

Schon vor einem Jahr hatte er in Melbourne nicht in Höchstform agiert und verlor als Nummer eins der Welt im Achtelfinale überraschend gegen den Hamburger Mischa Zverev. Noch im August 2016 hatte er sich wenige Wochen nach seinem zweiten Wimbledon-Triumph auch zum zweiten Mal Olympia-Gold geholt. Auf den ersten Olympiasieg 2012 folgte bei den US Open der erste Grand-Slam-Titel. 2016 erreichte Murray das Finale der French Open und stand damit in den Endspielen aller vier Grand-Slam-Turniere.

Von einer kleineren Rückenoperation 2013 erholte sich der Davis-Cup-Sieger, wie es nun mit dem besten britischen Spieler der vergangenen Jahrzehnte weitergeht, bleibt auch angesichts seines wenig kräfte- und körperschonenden Defensivspiels offen. Zudem hatte er sich im November zum zweiten Mal von Trainer Ivan Lendl getrennt.

Vor dem Weltranglisten-16. hatte bereits der einstige US-Open-Finalist Kei Nishikori aus Japan für die Australian Open abgesagt. Die Teilnahmen des Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal und des Serben Novak Djokovic sind zudem unsicher, da beide wegen Verletzungsproblemen zuletzt auf Vorbereitungsturniere verzichteten.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort