Nach Verletzung von Williams Kerber geht als Nummer eins ins neue Jahr

Singapur/Frankfurt · Angelique Kerber bleibt nach der Absage von Serena Williams für das WTA-Finale in Singapur auf jeden Fall bis zu den Australian Open die Nummer eins der Welt. Die Krönung einer märchenhaften Saison kam nicht völlig überraschend.

Angelique Kerber: Die Höhepunkte ihres Erfolgsjahres 2016
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Foto: ap, JJ PM FF

Mit dem Helikopter schwebte Angelique Kerber neulich begeistert über Hongkong. Die Kielerin mag es, wenn es hoch hergeht. Höhenluft der anderen Art kann die Australian-Open- und US-Open-Siegerin auch weiterhin in den kommenden Monaten genießen - beim Blick auf die Weltrangliste.

Nach der Absage von Verfolgerin Serena Williams (Schulterverletzung) für das anstehende WTA-Finale in Singapur (ab 23. Oktober) beginnt Kerber de facto als Branchenführerin die anstehende Saison. "Als Nummer eins ins neue Jahr zu gehen, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Es war bisher schon eine unglaubliche Saison mit vielen Emotionen. Ich freue mich jetzt darauf, in Singapur nochmal alles zu geben", sagte Kerber dem Sport-Informations-Dienst (SID). Am Montag trainierte die 28-Jährige bereits im südostasiatischen Stadtstaat.

Kerber krönte damit schon vor der am Sonntag beginnenden inoffiziellen WM der besten acht Spielerinnen in Singapur eine märchenhafte Spielzeit. "Das Jahr als Nummer eins abzuschließen, wird sich für Angie gut anfühlen. Das hat sie sich einfach auch hart erarbeitet in den vielen Matches", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner dem SID.

Damit wandelt Kerber weiter auf den Spuren von Steffi Graf. Die Ikone hatte das Tennisjahr insgesamt achtmal als Beste abgeschlossen (1987-90, 1993-96). Kerber hat 1260 Punkte Vorsprung auf die 22-malige Grand-Slam-Siegerin Williams (7050 Zähler). Erst nach den Australian Open (16. bis 29. Januar 2017) könnte die Führung im WTA-Ranking theoretisch wieder wechseln.

Williams hat Probleme an der Schulter

Kerber hatte neben den Titeln in Melbourne und New York in dieser Saison auch ihren zweiten Sieg beim Heimturnier in Stuttgart geholt. Mit insgesamt 59 gewonnenen Matches (17 Niederlagen) ist die Linkshänderin vor dem am Sonntag beginnenden Saisonfinale die mit Abstand erfolgreichste Spielerin 2016.

Die entthronte Williams musste ihre Teilnahme am Sieben-Millionen-Dollar-Event in Singapur absagen, weil sie noch immer mit Problemen an ihrer rechten Schulter zu kämpfen hat. "Es war ein hartes Jahr für mich, in dem ich mich so sehr mit Schulterverletzungen rumschlagen musste", sagte Williams: "Mein Arzt besteht darauf, dass ich zu Hause bleibe und es komplett ausheilen lasse." Die Wimbledonsiegerin hat 2016 lediglich acht Turniere gespielt.

Der Superstar aus Florida präsentierte sich aber trotz der schwierigen Phase gewohnt fair. Bei der Wahl der Profivereinigung WTA zur Spielerin 2016 stimmte Williams demonstrativ für Kerber. Die 22-malige Grand-Slam-Siegerin hatte Anfang September nach 186 Wochen an der Spitze der Weltrangliste die Nummer eins an Kerber verloren. Die Kielerin wünschte auf ihrer Facebook-Seite Williams indes gute Besserung.

Von der Williams-Absage könnten nun die Britin Johanna Konta, Carla Suárez Navarro aus Spanien oder die Russin Swetlana Kusnezowa profitieren und den frei werdenden achten Startplatz bekommen. Navarro und Kusnezowa müssten allerdings das WTA-Turnier in Moskau in dieser Woche gewinnen, um Konta noch zu verdrängen.

(sid)
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