Rio De Janeiro Stein auf Bus verletzt Journalisten

Rio De Janeiro · Die Sicherheitsmaßnahmen geraten immer mehr in die Kritik.

Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro haben ein ernstes Sicherheitsproblem. Nach der Attacke auf einen Journalisten-Bus ordnete der Sicherheitschef der Spiele, General Luiz Fernando Correra, eine verstärkte Präsenz von Polizei und Militär auf den Straßen der Metropole an. "Ja, es gibt Probleme", sagte Correra. "Aber wir sind überzeugt, dass wir die Sicherheit garantieren können."

Mehr Kontrollposten und mehr Streifen sollen dafür sorgen, dass sich solche Vorfälle wie am Dienstagabend (Ortszeit) nicht wiederholen. Bei den Sommerspielen sind gut 85 000 Sicherheitskräfte von Polizei und Armee im Einsatz - etwa doppelt so viele wie bei den Spielen 2012 in London.

Bei der Attacke auf den Bus wurden zwei Journalisten leicht verletzt. Zwei Scheiben auf der rechten Seite des Fahrzeugs wurden Augenzeugen zufolge zertrümmert. Nach ersten Erkenntnissen der Forensiker wurde jedoch keine Schusswaffe abgefeuert. "Es war ein Stein", sagte Correra. "Wir gehen von Vandalismus aus und nicht von einem vorsätzlichen Versuch, jemanden verletzen zu wollen." Die Untersuchungen dauerten noch an. In dem Bus saßen zwölf Journalisten. Er war auf dem Weg zurück vom Rugby-Stadion zum Hauptpressezentrum in Barra, als sich der Vorfall ereignete. In der Nähe befindet sich auch die aus dem Film "City of God" bekannte Favela Cidade de Deus (Stadt Gottes).

Laut Correra sei es "menschenunmöglich", die Route so zu schützen, dass ein solcher Vorfall nicht mehr passieren könne. "Das ist ein dicht besiedeltes Gebiet", sagte er. "Wir haben in einer Großstadt wie Rio solche Vorfälle, das ist normal." Correra betonte, dass die Kriminalitätsrate deutlich gesenkt worden sei. In Bedrängnis kam der Sprecher des Organisationskomitees, Mario Andrada, der zu Beginn der Spiele versichert hatte, Rio werde die sicherste Stadt überhaupt sein. "Ich bedauere nicht, das gesagt zu haben", versicherte er.

Im täglichen Briefing des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des Organisationskomitee wurden auch Fragen nach dem Verhalten des Fahrers und der offensichtlich ausgebliebenen medizinischen Betreuung der Journalisten gestellt. Andrada musste einräumen, das keine unmittelbare ärztliche Hilfe da war. Auch dass der Fahrer gestoppt habe, statt möglichst schnell mit den Journalisten vom Tatort wegzufahren, werde überprüft und sei nicht korrekt.

(dpa)
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