Innsbruck Schlierenzauer schlägt in Innsbruck zurück

Innsbruck · Der Titelverteidiger der Vierschanzentournee gewinnt das dritte Springen und ist wieder der große Favorit. Severin Freund landet auf dem vierten Platz.

Gregor Schlierenzauer versetzt das Wintersportland Österreich in Begeisterung. Bei der dritten Etappe der Vierschanzentournee auf dem Bergisel von Innsbruck übernahm der Titelverteidiger durch einen souveränen Tagessieg die Führung in der Gesamtwertung. Er gilt vor dem abschließenden Springen in Bischofshofen (morgen, 16.15 Uhr/ZDF) wieder als klarer Favorit.

Auch Severin Freund fand trotz des knapp verpassten Podestplatzes sein Lachen wieder. Mit Rang vier meldete sich Deutschlands Topspringer eindrucksvoll zurück und wahrte damit seine Chance auf den erhofften Podiumsplatz im Gesamtklassement. "Das war eine tolle Leistung von Severin, vor dem ich nur den Hut ziehen kann. Er hat super gearbeitet und nie den Kopf hängen lassen. Dieses Ergebnis kam zur rechten Zeit, um noch mal richtig in die Spur zu finden", erklärte Bundestrainer Werner Schuster. Als Gesamtvierter fährt Freund mit nur 1,2 Punkten Rückstand auf den Norweger Tom Hilde zum Tournee-Finale nach Bischofshofen.

Der Star des Tages aber war natürlich Schlierenzauer. "Das war unglaublich geil, aber der Kuchen ist noch nicht gegessen", sagte der von über 20 000 Fans gefeierte Österreicher. Im Duell um die Tournee-Krone nimmt er einen Vorsprung von 10,7 Punkten auf Anders Jacobsen mit. Der Norweger wurde in Innsbruck nur Siebter und verspielte neben der Führung auch die Chance auf den zweiten Vierfach-Triumph der Geschichte nach Sven Hannawald vor elf Jahren. "Der Finalsprung war einfach schlecht. Ich war sehr angespannt", räumte der Sieger von Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen ein.

Mit Flügen auf 131,5 und 123 Meter dominierte Schlierenzauer den Wettbewerb auf seiner Heimschanze und distanzierte den Polen Kamil Stoch und Anders Bardal klar. Nur einen Punkt hinter dem Norweger folgte Freund, der dennoch keinen Trost benötigte. "So ist das eben im Leben. Ich war schon oft auf dem Podium und oft auch knapp dran, so wie heute. Es war ein erfolgreicher Tag, mit dem ich sehr zufrieden bin", sagte der 24-Jährige.

Eine Zitterpartie im ersten Durchgang erlebte Martin Schmitt, der sein K.o.-Duell der ersten Runde knapp verlor. Als Vierter der Lucky-Loser-Wertung rutschte er gerade so ins Finale, arbeitete sich aber deutlich nach vorn. "Das wäre ärgerlich gewesen, wenn ich ausgeschieden wäre, denn ich habe mich im Wettkampf deutlich verbessert. Darauf bin ich stolz", sagte Schmitt nach seinem Sprung auf 122 Meter. Im Finale legte der 34-Jährige bei dichtem Nebel mit 121 Meter nach und bestätigte damit das Vertrauen des Bundestrainers. "Das waren meine deutlich besten Sprünge hier. Im zweiten Versuch habe sogar noch ein bisschen verschenkt. Insgesamt bin ich aber super zufrieden", stellte Schmitt fest.

(RP/dpa)
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