Madrid/Düsseldorf Ausfälle bringen Real Madrid ins Grübeln

Madrid/Düsseldorf · Trainer Ancelotti muss im Viertelfinal-Rückspiel gegen Atlético auf Bale und Benzema verzichten.

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Foto: dpa, jma cdv hm

Diese Ausfälle tun sogar dem Champions League-Sieger Real Madrid weh. Die "Königlichen" müssen im Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League heute Abend im Estadio Santiago Bernabéu (20.45 Uhr, Sky) gegen Stadtrivalen Atlético auf zwei ihrer absoluten Leistungsträger verzichten. Mittelstürmer Karim Benzema fällt nach Klub-Angaben mit einer Knieverletzung aus, die er sich im Hinspiel zugezogen hatte. Auch der Waliser Gareth Bale muss angeschlagen pausieren. Schlimmer hätte es Real kaum erwischen können. Denn selbst den "Königlichen" fehlt adäquater Ersatz - insbesondere für ihren Mittelstürmer. Und nach dem 0:0 im Hinspiel zählt nur ein Sieg.

Benzema ist der einzige klassische Stürmer im Kader. Mittlerweile spielt der 27-Jährige schon im sechsten Jahr in der spanischen Metropole. Allein das ist eine Leistung. So lange halten sich bei Real nur die Besten. Der 27-Jährige kann quasi alles, was ein Stürmer können muss. Er trifft mit dem Kopf genauso gut wie mit dem Fuß, ist technisch versiert und körperlich mit seinen 1,87 Metern robust. Benzema kann dank seiner Statur Bälle abschirmen und sie an die aufrückenden Flügelspieler weiterverteilen. Diese Spielweise macht den Sohn algerischer Einwanderer zum zweitbesten Torschützen Reals. Viel wichtiger aber ist - auch zum zweitbesten Vorbereiter: In 28 Ligaspielen erzielte er 15 Tore, dazu kommen zehn Vorlagen, zwei weitere in der Champions League.

Der Ausfall des Franzosen zwingt Trainer Carlo Ancelotti dazu, sein Offensivsystem zu verändern. Einziger positionsgetreuer Vertreter im Kader der Madrilenen ist Javier Hernández. Der Mann also, den sie wegen seiner schmalen Figur und seiner Größe von 1,73 Metern "Chicharito" (Spanisch für "Erbschen") nennen. Spielerisch ist er das Gegenteil des Franzosen. Hernández traf in dieser Champions League-Saison noch kein einziges Mal. Trotzdem wird er wohl heute in dem Spiel, das über das Weiterkommen entscheidet, spielen. Der Druck für Real ist riesig, in der Hauptstadt spricht seit Wochen jeder über das Duell.

Vielleicht lässt sich Trainerfuchs Ancelotti, der Real im vergangenen Jahr überraschend aus der eigenen Hälfte heraus mit Tempogegenstößen spielen ließ, aber auch eine andere Variante einfallen. Auch der gelbgesperrte Linksverteidiger Marcelo und Mittelfeldstratege Luka Modric fehlen Real. Noch wollte sich der 55-jährige Italiener nicht festlegen. "Wir müssen auf unsere Ausfälle reagieren und Lösungen finden", sagte er. Klar ist indes schon jetzt: Der Trainer muss auch unabhängig vom Personal eine Lösung finden. Das Hinspiel hat gezeigt, dass Real die kompakte Spielweise Atléticos, das ganz nach dem Geschmack seines Trainers Diego Simeone körperlich hart zur Sache geht, nicht liegt. Zwei wie Benzema und Bale hätten Real gutgetan.

(RP)
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