Tour de France 2016 Kittel und Greipel peilen Gelb an, Showdown am Mont Ventoux

Paris · Die Tour de France 2016 bietet den deutschen Top-Sprintern Marcel Kittel und Andre Greipel eine Chance auf das Gelbe Trikot. Der Gesamtsieg wird wieder eine Angelegenheit für die besten Kletterer.

Tour de France: Andre Greipel krönt sich zum Sprinterkönig
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Greipel krönt sich zum Sprinterkönig

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Foto: ap, PDJ TH

Marcel Kittel träumt von einem glanzvollen Tour-Comeback, Andre Greipel peilt seine Premiere im Gelben Trikot an: Bei der 103. Tour de France im Sommer 2016 (2. bis 24. Juli) könnten die deutschen Top-Sprinter ihre Erfolgsstory gleich zum Auftakt fortschreiben. Im Kampf um den Gesamtsieg kommt auf Titelverteidiger Christopher Froome ein Showdown am Mont Ventoux zu, insgesamt sind neun quälend harte Bergetappen zu bestreiten.

86 Tage nach dem zweiten Tour-Triumph des Briten wurde am Dienstag im Pariser Palais des Congres die Strecke des nächsten Jahres offiziell präsentiert, und der Grand Depart am Fuß der berühmten Klosterabtei Mont-Saint-Michel ist ganz nach dem Geschmack der deutschen Radprofis. "Die erste Etappe ist wieder eine Chance für die Sprinter. Ein Tagessieg und das Gelbe Trikot sind das klare Ziel", sagte Greipel (33), der auf dem Etappenplan gleich seine Unterschrift neben das erste Teilstück setzte. 2015 hatte der Rostocker vier Etappen für sich entschieden.

Auch Kittel (27) hat sich nach seinem Wechsel zu Tony Martins Team Etixx-Quick Step diesen 2. Juli 2016 dick angestrichen. "Das ist ein besonderer Anreiz und motiviert mich, es wieder zu schaffen", sagte der Thüringer dem SID. Schon zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren beginnt die Tour mit einer Flachetappe. 2013 und 2014 hatte Kittel das Maillot jaune nach dem Auftakt bereits getragen, war aber in diesem Jahr wegen Formschwäche nicht berücksichtigt worden. Der Zwist mit Giant-Alpecin über die Ausbootung führte letztlich zur Trennung.

Für Martin, der in der nächsten Saison alles dem Ziel Olympia unterordnen dürfte, bietet die kommende Frankreich-Rundfahrt nicht viel Reizvolles. Zwar sind die Kilometer im Kampf gegen die Uhr im Vergleich zu 2015 erhöht worden, doch sind diese enorm anspruchsvoll. "Das ist nicht das, was ich mir erhofft habe. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Zeitfahren so schwer werden", sagte der 30-Jährige, der bei der WM in Richmond in seiner Spezialdisziplin so enttäuschend abgeschnitten hatte.

Auf seinem Weg nach Rio de Janeiro ist die Entscheidung über einen Tour-Start noch nicht gefallen, denn auch der Giro d'Italia wäre eine denkbare Variante. "Es gibt nur entweder oder", sagte Martins Manager Jörg Werner dem SID, fügte aber hinzu: "Es macht schon Sinn über die Tour nachzudenken, es gibt sehr gute Argumente dafür." Eines ist eben der Auftakt, wo Martin seinem Freund Kittel im Sprintzug wertvolle Dienste leisten könnte.

Erstmals seit 2013 steht der Mont Ventoux, der "kahle Riese", wieder im Programm - und dies am französischen Nationalfeiertag. Dort hatte Froome damals seinen ersten Tour-Gesamttriumph zementiert. Im nächsten Juli soll der dritte folgen und danach noch Olympia-Gold. "Ich habe mir große Ziele gesetzt", sagte Froome zuletzt.

Bis zum traditionellen Finale am 24. Juli auf den Champs Elysees in Paris müssen der Brite und seine Konkurrenten 28 Bergwertungen der zweiten, ersten und Sonderkategorie überwinden. Dabei werden zunächst die Pyrenäen angesteuert, bevor in den Alpen im Einzugsgebiet des Mont Blanc die Entscheidung fällt. Vier Bergankünfte sind vorgesehen, unter anderem in Andorra Arcalis, wo Jan Ullrich 1997 den Grundstein für den bislang einzigen deutschen Tour-Gesamtsieg legte.

(sid)
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