Radsport Grüne wollen keinen Schlussstrich unter Doping-Ära

Düsseldorf · Die Grünen im deutschen Bundestag kritisieren einen Vorstoß von Justizminister Heiko Maas (SPD), der einen Schlussstrich unter die Diskussion über die Doping-Ära im deutschen Radsport gefordert hatte.

 Özcan Mutlu.

Özcan Mutlu.

Foto: dpa, fis

"Es klingt wie ein schlechter Witz, wenn der Justizminister die Ära des jahrzehntelangen Doping-Betrugs nun spontan für beendet erklärt", sagt Özcan Mutlu, Sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, unserer Redaktion. "Der Dopingsumpf der Vergangenheit ist noch lange nicht angemessen aufgearbeitet. Tatsächlich zur Rechenschaft gezogen wurden nur einzelne Akteure. Maas verkennt, dass trotz verbesserten Anti-Dopingkampfs des Radsports, Doping weit davon entfernt ist, aus dem Sport zu verschwinden. Doping als Phänomen der Vergangenheit zu deklarieren ist fahrlässig und gleichzusetzen mit Wegsehen. Es bedeutet, aus den Fällen der Vergangenheit nichts gelernt zu haben."

Im Rahmen des Starts der Tour de France hatte Maas gesagt: "Der Grand Départ ist ein gutes Beispiel und vielleicht der richtige Zeitpunkt zu sagen, bei allem was schiefgelaufen ist und so systematisch, wie in der Vergangenheit betrogen wurde, dass es nicht mehr so ist. Es wird immer wieder Einzelfälle geben. Das wird auch in anderen Sportarten nicht anders sein."

(gic)
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