Schwerer Unfall Fahrerin erfasst Kampfrichter bei Bahnrad-WM

Apeldoorn · Der dritte Tag der Bahn-Weltmeisterschaften der Radsportler in Apeldoorn ist von einem schweren Unfall überschattet worden. Ein Kampfrichter lief auf die Bahn und wurde von einer Fahrerin erfasst. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.

 Kampfrichter Andrew McCord blieb nach dem Unfall regungslos auf der Bahn liegen.

Kampfrichter Andrew McCord blieb nach dem Unfall regungslos auf der Bahn liegen.

Foto: Michael Deines/Promediafoto/dpa

Der US-Kampfrichter Andrew McCord betrat während des Scratch-Rennens im Rahmen des Frauen-Omniums die Piste und stieß mit der Hongkong-Chinesin Xiaojuan Diao zusammen, die auf ihrem Rennrad mit etwa 50 km/h unterwegs war.

 Xiaojuan Diao wurde in einem Rollstuhl aus dem Innenraum gefahren.

Xiaojuan Diao wurde in einem Rollstuhl aus dem Innenraum gefahren.

Foto: AFP PHOTO / ANP / Bas CZERWINSKI

McCord blieb minutenlang regungslos auf der Bahn liegen und wurde dann zusammen mit der Fahrerin ins Krankenhaus gebracht. Der Kampfrichter, der das Rennen gestartet hatte, wollte offenbar nach einem Sturz zuvor Trümmer von der Bahn räumen.

Er soll schwere Kopfverletzungen erlitten haben. Er befindet sich in einem stabilen Zustand und zeigt Anzeichen einer kleinen Verbesserung. Das teile am Samstag der Weltverband mit.

Das Rennen wurde abgebrochen, die Titelkämpfe wurden mehr als eine Stunde unterbrochen.

Als es weiterging, gewann Bahnrad-Olympiasiegerin und Top-Favoritin Kristina Vogel (27) im Sprint ihre zweite Goldmedaille und erzielte einen historischen Erfolg. Die Erfurterin besiegte im Finale die australische Vizeweltmeisterin Stephanie Morton 2:1 und holte sich damit ihren insgesamt elften WM-Titel. Das war zuvor nur der Australierin Anna Meares gelungen.

Im Halbfinale hatte Vogel, die sich am Sonntag im Keirin zur alleinigen Nummer eins der Bahnradfahrerinnen krönen kann, ihre erst 20 Jahre alte Teamkollegin Pauline Grabosch 2:0 besiegt. Grabosch (Erfurt) setzte sich anschließend 2:0 gegen Wai Sze Lee aus Hongkong durch und sicherte sich mit Bronze ihre erste WM-Medaille in einer Einzeldisziplin.

Nach Gold im Teamsprint durch Vogel, ihrer Dauerpartnerin Miriam Welte (Kaiserslautern) und Grabosch am Mittwoch sowie Keirin-Bronze von Maximilian Levy (Cottbus) am Donnerstag waren es bereits die Medaillen drei und vier für die Athleten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).

Vogel war in ihrer Paradedisziplin die Titelverteidigerin und hatte auch die zurückliegende Weltcup-Saison dominiert. Grabosch, die im Teamsprint den Qualifikationslauf überzeugend gefahren war, hinterließ auch im Sprint-Wettbewerb einen starken Eindruck. Welte war dagegen am Donnerstag im Achtelfinale ausgeschieden.

(dpa)
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