Tour-Sieger Froome veröffentlicht neue Leistungsdaten

London · Der zweimalige Tour-de-France-Sieger Christopher Froome hat im Kampf gegen anhaltende Doping-Verdächtigungen neue Leistungsdaten veröffentlicht.

Angriffe auf das Fahrerfeld
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Foto: afp, AG

Die Ergebnisse der im August von unabhängiger Stelle in London durchgeführten Ausdauertests sollen belegen, dass der 30-Jährige seine Erfolge, speziell die bei der Frankreich-Rundfahrt, ohne die Zuhilfenahme verbotener Mittel erzielt hat.

"Ich weiß, dass meine Resultate auch in Zukunft Bestand haben werden. In zehn, 15 Jahren werden die Leute nicht sagen können: 'Ah, das war also sein Geheimnis.' Es gibt kein Geheimnis", sagte Froome im britischen Esquire-Magazin. Er habe keine Regeln gebrochen, habe nicht betrogen und keine geheimnisvolle, unbekannte Substanz genommen. "Ich bin der einzige, der mit Bestimmtheit sagen kann, dass ich hundertprozentig sauber bin", sagte Froome.

Die neuen Leistungsdaten analysieren etwa die maximale Sauerstoffaufnahme Froomes, die angibt, wie viele Milliliter Sauerstoff der Körper im Belastungszustand maximal pro Minute verwerten kann. Demnach betrug sie bei Froome zum Testzeitpunkt 84,6 Milliliter. Umgerechnet auf Froomes Körpergewicht während der Tour de France lag der Wert laut Esquire bei 88,2.

Die maximale Sauerstoffaufnahme liegt bei Durchschnittspersonen bei 35 bis 40 Milliliter, trainierte Personen kommen auf Werte über 60 Milliliter. Bei einer kleinen Anzahl an Top-Athleten wurden allerdings bereits Werte über 90 Milliliter gemessen, etwa beim dreimaligen Tour-Champion Greg LeMond. "Froomes Werte sind dicht an dem, was wir für das Maximum bei Menschen halten", sagte Phillip Bell, ein leitender Sportwissenschaftler des Testzentrums, das Froome untersuchte.

Froome und sein Team Sky hatten bereits während der Tour de France, die er zum zweiten Mal nach 2013 gewann, aktuelle Leistungsdaten veröffentlicht, um den laut gewordenen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des gebürtigen Kenianers zu begegnen und Vertrauen in dessen Leistungen zu schaffen. Nichtsdestotrotz sah sich Froome bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt offenen Anfeindungen gegenüber, so wurde er etwa von Fans an der Strecke als Doper beleidigt oder mit einem Urinbecher beworfen.

(areh/sid)
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