Paris Paris besteht den EM-Sicherheitstest nicht

Paris · "Das Stade de France ist nicht bereit für die EM", schreibt die Zeitung "Le Parisien". Feuer auf den Zuschauerrängen, umgerissene Absperrungen, lückenhafte Kontrollen: All das passierte beim Pokalfinale von Paris Saint-Germain gegen Olympique Marseille (4:2). Dabei sollte das Spiel eigentlich die Generalprobe der Sicherheitskräfte vor der Europameisterschaft in Frankreich werden, die in zweieinhalb Wochen beginnt. Dass der Test gründlich schiefging, räumte auch Präfekt Philippe Galli ein. "Wir waren durch den Druck der Fans überfordert", sagte Galli dem Sender "Europe 1".

Das Stade de France hatte am 13. November traurige Berühmtheit erlangt, als sich beim Freundschaftsspiel Deutschland-Frankreich vor den Toren ein Kommando des Islamischen Staats in die Luft sprengte. Danach hatten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht und beim Länderspiel Russland-Frankreich im März einen doppelten Kontrollring errichtet. Da die Zahl der Kontrollpunkte vor den eigentlichen Stadiontoren nach den Attentaten aber von 24 auf vier begrenzt wurde, drängten sich die Fans vor den wenigen Zugangsstellen.

"Wir steckten mit Tausenden in einem zwei Meter breiten Zugang fest", berichtete ein Fan von Paris Saint-Germain. "Ein Selbstmordattentäter hätte in dem Chaos seine Freude gehabt." Durch den Andrang kamen die Zuschauer teilweise ohne Kontrollen ins Stadion. Sie hätten Rauchbomben, PVC-Rohre und Glasflaschen auf die Ränge geschmuggelt, sagte der Präfekt. "Die Störungen sollen unverzüglich korrigiert werden", teilte das Innenministerium nach einer Sitzung mit dem Fußballverband und den EM-Veranstaltern mit. Die Organisatoren wiesen darauf hin, dass für Verbesserungen in den Sicherheitsvorkehrungen genügend Zeit bleibe.

(RP)
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