Paralympics in Pyeongchang Wieder Gold für Schaffelhuber, Silber für Rothfuss und Eskau

Pyeongchang · Die Anna-Schaffelhuber-Festspiele in Pyeongchang gehen weiter: Das "Golden Girl" des deutschen Behindertensports hat bei den Paralympics in Pyeongchang ihren unglaublichen Siegeszug fortgesetzt.

Paralympics 2018: Anna Schaffelhuber bejubelt zweite Goldmedaille
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Schaffelhuber bejubelt zweite Goldmedaille

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Foto: dpa, woi htf

Die 25 Jahre alte Monoskifahrerin gewann nach Gold in der Abfahrt am Sonntag auch den Super-G in der sitzenden Klasse. 2014 in Sotschi hatte sie schon fünfmal triumphiert und war zum Star der Spiele aufgestiegen.

Rothfuss holt zweites Silber

Andrea Rothfuss (Mitteltal) holte bei den Alpinen in der stehenden Klasse wie in der Abfahrt auch im Super-G Silber. Zudem gewann Fahnenträgerin Andrea Eskau nach der "Nullrunde" im Biathlon am Sonntag die erste Medaille für die nordischen Athleten des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS): Die 46-Jährige vom ZSC Magdeburg wurde Zweite im Langlauf über 12 km.

Doch im Mittelpunkt stand erneut Anna Schaffelhuber. "Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich musste im Ziel gleich zweimal hinschauen. Das ist unfassbar", sagte sie nach ihrem zweiten Coup auf der Piste im Jeongseon Alpine Centre. Sie sei nach ihren Erfolgen vor den weiteren drei Rennen "extrem tiefenentspannt. Ich kann jetzt voll riskieren".

Nach ihrem Abfahrts-Gold war die querschnittsgelähmte Rennläuferin vom TSV Bayerbach schon im Super-G "wesentlich lockerer", wie sie selbst einräumte. Entsprechend souverän siegte Schaffelhuber in 1:34,76 Minuten souverän vor der Österreicherin Claudia Lösch (0,95 Sekunden zurück) und der Japanerin Mumoka Muraoka (1,34). Anna-Lena Forster (Radolfszell) wurde Vierte. Die 22-Jährige war in der Abfahrt mit Zwischenbestzeit kurz vor dem Ziel gestürzt.

Rothfuss musste sich erneut Marie Bochet aus Frankreich geschlagen geben. Sie lag nur 0,27 Sekunden hinter Bochet (1:32,83). "Ich bin superhappy und habe nicht damit gerechnet. Das macht Lust auf mehr", sagte sie nach dem Super-G.

"Anna Goldhuber und Andrea Silberfuss"

Bei den Alpinen geht es nach einem Ruhetag (Schaffelhuber: "Den brauche ich dringend") am Dienstag mit der Superkombination weiter. Auch da zählen Schaffelhuber und Rothfuss zu den Favoritinnen. Gerd Schönfelder, erfolgreichster Starter bei Winter-Paralympics, sprach schon schmunzelnd von "Anna Goldhuber und Andrea Silberfuss".

Im Langlauf brach Eskau den Bann bei den Nordischen. Als Zweite lag sie 32,4 Sekunden hinter der Amerikanerin Kendall Gretsch. Für die sechsmalige Paralympicssiegerin Eskau war es in ihrer langen und erfolgreichen Karriere die zehnte Medaille. Zudem ist die querschnittsgelähmte Athletin, die auch im Sommer mit dem Handbike startet, 20-malige Weltmeisterin.

Im Biathlon am Samstag hatte es für die Deutschen in fünf Rennen dagegen keine Medaille gegeben. Eskau hatte sich über 6 km mit Rang sechs begnügen müssen. Bester DBS-Starter war Alexander Ehler (Kirchzarten) in der stehenden Klasse über 7,5 km.

(sid)
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