"Akku vielleicht nicht ganz voll" Müde Dahlmeier läuft nur auf Platz 16

Pyeongchang · Laura Dahlmeier war enttäuscht - ausnahmsweise. Die Schneekönigin von Pyeongchang patzte beim olympischen Massenstart der Biathletinnen am Schießstand, und auch in der Loipe lief es nicht wie gewohnt.

Olympia 2018: Laura Dahlmeier im Massenstart nach zwei Fehlern chancenlos
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Dahlmeier im Massenstart nach zwei Fehlern chancenlos

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Foto: dpa, hpl jbu

Nach zweimal Gold und einmal Bronze verpasste die 24-Jährige beim Triumph der Slowakin Anastasiya Kuzmina klar die Medaillenränge. Über die 12,5 km lief Dahlmeier auf Rang 16 und war damit nur drittbeste Deutsche hinter Denise Herrmann (11.) und Franziska Preuß (12.).

"Vielleicht war der Akku nicht ganz voll", mutmaßte Dahlmeier, "und vom Material her waren wir wohl auch nicht ganz vorn dabei." Kuzmina hingegen lief strahlend mit der slowakischen Flagge über die Ziellinie. Die 33-Jährige hatte bereits Silber in Einzel und Verfolgung geholt, nun schaffte es die Sprint-Olympiasiegerin von 2010 und 2014 zum dritten Mal ganz nach oben. Zweite wurde die Weißrussin Darja Domratschewa vor Tiril Eckhoff aus Norwegen.

Für Dahlmeier bietet sich am Dienstag in der Mixed-Staffel ihre nächste Chance auf einen Rekord. Sollte sie dort eine Medaille gewinnen, wäre sie die erste Biathletin, die bei einer Olympia-Ausgabe viermal auf dem Podest steht. Ihr letztes Rennen in Südkorea bestreitet sie am Donnerstag mit der Frauenstaffel.

Hohe Erwartungen werden nicht erfüllt

Dass am Samstag keine Medaille heraussprang, war nicht zu erwarten. Denn Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig hatte ein vielversprechendes Quartett in den Wettstreit der 30 besten Athletinnen geschickt. Neben der alles überragenden Dahlmeier hatten auch Preuß als Vierte im Einzel, Vannessa Hinz (25.) als Fünfte im Sprint und Herrmann als Sechste in der Verfolgung in Südkorea schon Top-Leistungen abgeliefert. Dementsprechend groß waren im Vorfeld die Hoffnungen gewesen.

Das heißeste Eisen im Feuer war freilich Dahlmeier, die das Rennen nach ihren bisherigen Erfolgen völlig entspannt angehen konnte. Die Bayerin, die drei ihrer insgesamt 19 Weltcup-Erfolge im Massenstart errungen hatte, konnte auf der ersten Runde das hohe Tempo der besten beiden Läuferinnen - Herrmann und Kuzmina - nicht mitgehen.

Da sie auch noch einmal am Schießstand patzte, war die fehlerfreie Herrmann nach dem ersten Liegendschießen die beste Deutsche. Die 29-Jährige gab mächtig Gas, sie nahm gemeinsam mit der Gesamtweltcup-Führenden Kaisa Mäkäräinen (Finnland) und Domratschewa, der Dreifach-Olympiasiegerin, die Verfolgung Kuzminas auf.

Und es schien, als sollte Herrmann die einzige deutsche Medaillen-Aspirantin an diesem Abend bleiben. Während Dahlmeier erneut einmal daneben schoss, räumte die Umsteigerin auch die zweiten fünf Scheiben ab. Dies tat zwar auch Preuß, sie war in der Loipe aber zu schwach, um ganhz vorne mitzumischen.

Herrmann erreichte als Viertplatzierte den Schießstand, traf dreimal - und zeigte dann Nerven. Ein erster Fehlschuss. Ein zweiter obendrauf, der Medaillentraum war geplatzt. Dies galt auch für Preuß, die sich die erste Strafrunde einhandelte.

(areh/sid)
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