Olympische Winterspiele Zweimal Latte, zweimal Pfosten - Eishockey-Team hat Pech

Pyeongchang · Zweimal Latte, zweimal Pfosten, kein Tor: Mit viel Schusspech hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang auch ihr zweites Spiel verloren.

Olympia 2018: Deutschland hat viel Pech gegen Schweden
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Deutschland hat viel Pech gegen Schweden

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Foto: afp

Einen Tag nach dem 2:5 gegen Finnland unterlag das deutlich verbesserte Team von Bundestrainer Marco Sturm dem Weltmeister und Goldkandidaten Schweden unglücklich mit 0:1 (0:1, 0:0, 0:0).

"Im Moment sind wir ein bisschen frustriert", sagte Routinier Christian Ehrhoff im ZDF-Interview. "Aber so ist das im Profisport, da entscheiden Zentimeter über Sieg oder Niederlage." Viktor Stalberg (2.) erzielte im Kwandong Hockey Centre das Tor für Schweden, den Olympiasieger von 1994 und 2006.

Für die deutsche Mannschaft geht es im letzten Vorrundenspiel am Sonntag (12.10 Uhr OZ/4.10 MEZ) gegen Norwegen um Platz drei in der Gruppe C und damit um eine gute Ausgangsposition für das K.o.-Spiel um den Viertelfinaleinzug am Dienstag. "Jetzt haben wir ein Endspiel", sagte Ehrhoff kämpferisch. Schweden, mit nur noch fünf Spielern vom WM-Triumph im vergangenen Jahr in Köln, hat nach zwei Siegen beste Aussichten auf die direkte Qualifikation für die Runde der letzten Acht.

Der Auftakt war ein Spiegelbild des ersten Spiels: Der Kölner Felix Schütz hatte die erste Großchance, scheiterte aber allein vor Torhüter Jhonas Enroth - im Gegenzug setzte Stalberg, von zwei deutschen Verteidigern bedrängt, den Puck in den Winkel. Timo Pielmeier war machtlos. Der Ingolstädter löste den Münchner Meistergoalie Danny aus den Birken ab, der gegen Finnland nur 15 von 20 Schüssen abgewehrt hatte.

Pielmeier, der bisher bei großen Turnieren nicht über eine Reservistenrolle hinausgekommen ist, feierte ebenso sein Olympia-Debüt wie der Mannheimer Verteidiger Sinan Akdag und der Münchner Stürmer Frank Mauer. Die beiden rückten für den Berliner Jonas Müller und den Nürnberger Leonhard Pföderl ins Team. Sein 150. Länderspiel bestritt Allrounder Yannic Seidenberg, der Münchner spielte erneut in der Verteidigung.

Das frühe Gegentor schockte die DEB-Auswahl aber nicht. Von Minute zu Minute kam sie besser ins Spiel. Beim ersten Powerplay hatte Dominik Kahun Pech, als er den Pfosten traf (12.). Auch danach war die deutsche Mannschaft ebenbürtig - doch wie schon gegen Finnland waren die Torschüsse zu ungenau.

Im Mittelabschnitt setzte sich dieser Trend fort. Sturms Team bot dem Favoriten nicht nur einen großen Kampf, sondern spielte auch mit. Wie vom Bundestrainer gefordert, postierten sich die Stürmer auch öfter direkt vor dem Tor. Wieder in Überzahl traf der Kölner Verteidiger Moritz Müller die Latte (27.). Genauso erging es Kahun, der mit seinem Schuss ans Gestänge den mittlerweile verdienten Ausgleich denkbar knapp verpasste (38.). So blieben auch 70 Sekunden mit fünf gegen drei ohne zählbaren Erfolg. Im Schlussdrittel traf Schütz den Pfosten (47.).

(sid)
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