Olympia-Party im Deutschen Haus Althaus feiert Silber mit Goldkrönchen

Pyeongchang · Mit einem Goldkrönchen auf dem Kopf hat Katharina Althaus den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere gefeiert. Die 21 Jahre alte Skispringerin spritzte spät nach Mitternacht Sekt durch das Deutsche Haus und konnte ihre Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang noch immer nicht begreifen.

Olympische Winterspiele 2018: Katharina Althaus bejubelt Silber
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Katharina Althaus bejubelt Silber

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Foto: dpa, hpl jbu

"Nach dem zweiten Sprung wusste ich, ich stehe auf dem Podest. Ich kann es noch gar nicht glauben. Es ist mega cool. Ich freue mich riesig", sagte Althaus nach Rang zwei hinter der überragenden Norwegerin Maren Lundby. Die Oberstdorferin stand in diesem Winter zuvor schon achtmal auf dem Podest und belohnte sich bei -11 Grad für die tolle Saison.

Weil die Skispringerinnen keinen zweiten Wettkampf mehr haben, können Althaus, Sotschi-Olympiasiegerin Carina Vogt und die restliche Mannschaft die Spiele von Pyeongchang nun genießen. "Ich freue mich, mit dem Team zu feiern und es richtig krachen zu lassen", sagte Althaus.

Für den Wettkampf bei ihren zweiten Olympischen Spielen hatte sich die DSV-Topfrau ihre Fingernägel schwarz-rot-gold lackiert. Bis zum Ende der Woche bleiben die Skispringerinnen noch in Pyeongchang, ein Pflichttermin ist das Springen der männlichen Kollegen um Kleinschanzen-Olympiasieger Andreas Wellinger am Samstag.

"Die Großschanze gehört einfach mit ins Programm"

Die Olympia-Zweite forderte für die Zukunft aber mehr Wettbewerbe für Skispringerinnen bei Winterspielen. "Die Großschanze gehört einfach mit ins Programm. Wir wünschen uns das alle. Ich hoffe, dass wir nächstes Mal mehr Wettkämpfe haben", sagte die 21-Jährige einen Tag nach ihrem Gewinn der Silbermedaille. Auch ein Mixed-Wettbewerb wie bei der WM oder ein Teamwettkampf seien denkbar.

Althaus und Co. haben bei Olympia derzeit nur eine Medaillenchance, die Männer dagegen drei. Für Peking 2022 gibt es den Antrag, zumindest den Mixed-Wettbewerb aufzunehmen. "Wir haben diesen Wunsch auch gegenüber IOC-Präsident Thomas Bach geäußert, er hat positive Signale gesendet", sagte Bundestrainer Andreas Bauer.

Der Coach hofft auch insgesamt auch eine Gleichstellung mit den Männern. "Biathlon hat es uns vorgemacht, das ist bei den Frauen erst 1992 olympisch geworden. Heute haben sie Wettkämpfe zusammen mit den Männern, alles ist an einem Ort, die Medien sind da. Dahin muss sich das Damen-Skispringen entwickeln, dann sind wir irgendwann gleichberechtigt", sagte Bauer.

Für Argumente gegen Frauenwettbewerbe auf der Großschanze hat Bauer kein Verständnis. "Man hört immer wieder, dass sich die Mädels entwickeln müssen. Aber wir springen ja ab und zu schon auf der Großschanze. Das sind tolle, hervorragende Wettkämpfe. Die Mädels haben mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie die Großschanze meistern", sagte er.

(can)
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