Winterspiele in Pyeongchang Deutsche rechnen mit wenigen Medaillen bei Olympia

Besonders viel trauen die Bundesbürger dem deutschen Olympia-Team in Pyeongchang nicht zu. Nicht einmal jeder Fünfte erwartet, dass auf das Tief von Sotschi 2014 in Südkorea ein Aufschwung folgt.

Winterspiele: Das Outfit der deutschen Sportler für Pyeongchang 2018
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Das Outfit der deutschen Sportler für Pyeongchang 2018

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Foto: dpa, bt gfh

Nach der Olympia-Enttäuschung von Sotschi rechnet die Hälfte der Deutschen bei den Spielen in Pyeongchang nicht mit einem Medaillenplus für den Wintersportriesen Deutschland. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur trauen 38 Prozent der Befragten den deutschen Wintersportlern im Februar lediglich die gleiche Anzahl an Edelmetall zu wie vor vier Jahren. Zwölf Prozent der Bundesbürger erwarten sogar noch weniger als die insgesamt 19 Medaillen, die für die deutschen Olympioniken in Russland 2014 am Ende zu Buche standen.

Ein Aufschwung im Medaillenspiegel indes ist das klare Ziel des Deutschen Olympischen Sportbundes. "Wir wollen zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben", hatte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig zu Beginn des Olympia-Winters gesagt. Das deutsche Team wolle das Ergebnis von Sotschi übertreffen. Dass dies gelingt, daran glauben jedoch nur 18 Prozent der Bundesbürger.

In Sotschi nur Platz sechs

Vor vier Jahren hatte sich die deutsche Mannschaft 30 Medaillen zum Ziel gesetzt. Am Ende reichte es zu achtmal Gold, sechsmal Silber und fünfmal Bronze. Im Medaillenspiegel bedeutete dies Platz sechs. 2002 in Salt Lake City holten die deutschen Athleten 36 Edelplaketten. Vier Jahre später in Turin genügten 29 Medaillen, darunter elf aus Gold, um am Ende auf Platz eins der Nationenwertung zu stehen. In Vancouver 2010 wurde das Niveau mit 30 Medaillen gehalten.

Der Medaillenspiegel von Sotschi ist indes wegen des Skandals um das russische Dopingsystem nur mit Vorbehalten zu betrachten. Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, die russische Mannschaft wegen der Manipulationen von den Winterspielen in Südkorea auszuschließen und Einzelsportler nur unter neutraler Flagge und ohne Nationalhymne starten zu lassen, halten 50 Prozent der Deutschen für die richtige Strafe. Ein Fünftel der Befragten hätte sich sogar noch härtere Sanktionen gewünscht. Nur zwölf Prozent der Bundesbürger geht die Strafe zu weit.

Das Interesse an Olympia in Pyeongchang hat sich für mehr als zwei Drittel der Deutschen (69 Prozent) trotz der Russland-Affäre nicht verändert. Nur jeder Zehnte verspürt jetzt weniger Interesse an den kommenden Winterspielen.

Knapp die Hälfte der Bundesbürger (46 Prozent) würde sich auch Deutschland wieder als Olympia-Gastgeber wünschen. Rund ein Drittel (31 Prozent) indes ist gegen eine erneute Spiele-Bewerbung, 23 Prozent sind unentschlossen. Bei den bislang letzten Anläufen von München für die Winterspiele 2022 und Hamburg für die Sommerspiele 2024 hatte sich in den Bürgerbefragungen keine Mehrheit gefunden.

(dpa)
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