Verhafteter IOC-Funktionär Sichergestelltes Beweismaterial belastet Hickey

Rio de Janeiro · Der verhaftete IOC-Funktionär Patrick Hickey ist durch die anhaltenden Ermittlungen der brasilianischen Polizei zum Olympia-Ticketskandal weiter belastet worden. Das teilte die Polizei am Mittwoch, drei Tage nach der Schlussfeier der Sommerspiele von Rio de Janeiro, mit.

Verhafteter IOC-Funktionär: Sichergestelltes Beweismaterial belastet Hickey
Foto: dpa, h0 bjw

Aufgrund der Auswertung sichergestellten Beweismaterials und konfiszierter E-mails sehen die Fahnder Verbindungen von Hickey zur dubiosen Tickethändler-Firma THG und zum flüchtigen THG-Chef Marcus Evans als erwiesen an. Gegen Evans, auch Vorstandsboss des englischen Fußball-Zweitligisten Ipswich Town, ist mitterweile ebenso Haftbefehl erlassen worden wie gegen drei weitere Personen.

Zudem sind nach Hickey, der im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als Mitglied der Exekutive zum engsten Machtzirkel um den deutschen IOC-Boss Thomas Bach gehört, weitere Topfunktionäre des Irischen Olympischen Komitees OCI ins Fadenkreuz der Polizei gerückt.

Bei erst am Mittwoch bestätigten Razzien in Irlands Quartieren im Olympischen Dorf am Schlusstag beschlagnahmten die Ermittler die Pässe des irischen Chef de Mission, Kevin Kilty, von OCI-Generalsekretär Dermot Henihan und OCI-Mitglied Stephen Martin sowie Smartphones und Computer.

Irischen Medienberichten zufolge sollten Kilty und Martin noch am Mittwoch von der Polizei befragt werden, nachdem Henihan bereits am Dienstag vernommen und danach nicht mehr als verdächtig eingestuft worden war.

Hickey war vor Wochenfrist frühmorgens in seinem Hotel verhaftet worden. Der 71 Jahre alte OCI-Boss und Präsident der Europäischen Olympischen Komitees EOA steht in Verdacht, Olympia-Eintrittskarten aus dem OCI-Kontingent zum überteuerten Weiterverkauf an THG weitergegeben und sich damit bereichert zu haben.

(sid)
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